Das GHOST Factory Racing Team glänzt mit vier Siegen an einem Wochenende: Alexandra Engen ist dank ihrem Erfolg im schönen Saalhausen frischgebackene Bundesligagesamtsiegerin und Katrin Leumann ist Schweizermeisterin. An disem Wochenende der Superlative standen die Telefone nicht still, ständig wurden die GHOST Fahrerinnen über die Erfolge der Teamkolleginnen an den unterschiedlichen europäischen Rennplätzen informiert. Am Ende eines der erfolgreichsten Rennwochenenden in der Teamgeschichte standen vier Siege in vier Rennen auf dem Konto der Weltklasseathletinnen. Lisi Osl gewann in Kirchberg, Alexandra Engen gleich doppelt in Saalhausen und sicherte sich zudem die Bundesligagesamtwertungen und Katrin Leumann kann sich nach drei Jahren Pause wieder das Schweizer Meistertrikot überziehen.
Engen-Show im Rahmen der MTB Bundesliga Saalhausen
Am Samstag galt es für Alexandra Engen in Saalhausen den Bundesligagesamtsieg zu sichern. Sowohl in der Sprint- als auch in der CrossCountrydisziplin reiste sie als Gesamtführende zum Saisonfinale. Beim Prolog zum Sprint fühlten sich die Beine der Weltmeisterin ‚noch etwas schwer‘ an, so reichte es auch nur zur zweitschnellsten Zeit. Von Lauf zu Lauf fand die Schwedin jedoch immer besser ins Rennen und konnte alle Heats für sich entscheiden: „Ich war nach meiner Erkältung nicht sicher wie es gehen würde und habe auch etwas gebraucht bis es wieder rund lief. Aber pünktlich zum Finale war alles gut und ich konnte meine Taktik perfekt umsetzen“. Die Vorbelastung am Samstag schien dann auch für das CrossCountry Rennen ideal gewesen zu sein. Unter verletzungsbedingter Abwesenheit der größten Konkurrentin Adelheid Morath konnte die dann bereits feststehende Gesamtsiegerin das Rennen nach ihren Vorstellungen gestalten: „Ich bin die ersten Runden etwas ruhiger angegangen um nichts zu riskieren. Dann zur Rennmitte wollte ich das Ganze aber klarmachen und habe für einige Runden attackiert. Hannah Klein ist ein super Rennen gefahren und wir konnten in den ersten Runden gut zusammenarbeiten. Aber ich wollte unbedingt gewinnen und damit zeigen, dass ich den Gesamtsieg verdient habe“. Am Ende sicherte sich die Wahl-Freiburgerin nicht nur beide Tagessiege sondern – wie im Vorjahr – auch den Sprint und CrossCountry Gesamtsieg in der Bundesliga. „Die letzten beiden Runden gingen besonders gut. Als ich von meinem Team gehört habe, dass sich Katrin das Trikot geholt hat, habe ich mich so gefreut und die Schmerzen nicht mehr gespürt“.
Mit dem ‚Trikot‘ spielte die Schwedin auf das beeindruckende Rennen ihrer Schweizer Teamkollegin in der Lenzerheide an. Nach drei Jahren ohne Meistertrikot stand dieses für Katrin Leumann als ganz großes Ziel auf der Agenda 2013. Für diese Chance verzichtete sie auch auf den Eliminator am Freitag und bereitete sich gezielt auf dieses Saisonhighlight vor. So konnte sich Leumann am Ende dann auch als Schweizer Meisterin feiern lassen. Nach der Einführungsrunde zeichnete sich ein Zweikampf zwischen ihr und Esther Süss ab. Doch bereits nach einem kompletten Umlauf konnte sich die GHOST Fahrerin ihrer letzten Kontrahentin entledigen und fuhr das Rennen mit einem souveränen Solo zu Ende: „Ich habe gemerkt, dass Esther von Anfang an alles gibt. Ich musste gleich am ersten Anstieg kämpfen um dranzubleiben, wenn ich meine Chance wahren wollte. Dann bei einigen kurzen Anstiegen hatte sie plötzlich Probleme mir zu folgen und ich habe gleich durchgezogen. Es wurden von Runde zu Runde ein paar Sekunden mehr Vorsprung und am Ende hat es dann gut gereicht. Dabei war ich mir nie sicher, ob sie nicht doch noch einmal rankommen würde. Die Erleichterung auf der Ziellinie war groß“. Mit einem Satz über den Lenker feierte die frisch gekürte Schweizer Meisterin ihren ersten Saisonsieg (‚das durfte ich schon viel zu lange nicht mehr machen‘), nachdem es in der Vorwoche nach Defektpech bei der Marathon WM noch nicht so rund lief: „Nach meinem Reifenschaden war der Zug weg, aber ich habe die Distanz als Training gut genutzt. Mit dem Erfolg dieses Wochenende konnte ich ein weiteres Saisonziel erreichen. Vielen Dank an das Team und auch Glückwunsch an meine Kolleginnen, die ebenfalls alle ihre Rennen gewinnen konnten“.
Heimerfolge von Lisi Osl in Kirchberg
Das Rennwochenende begann übrigens mit dem Heimrennen von Lisi Osl, dem zweiten innerhalb einer Woche in ihrem Heimatort Kirchberg. Bereits vor einer Woche startete die Österreicherin erfolgreich bei der Marathon Weltmeisterschaft in den Kitzbüheler Alpen und erreichte trotz eines Reifenschadens den respektablen zehnten Platz in der ungewohnten Disziplin. Dieses Wochenende galt es auf heimischen Trails in der CrossCountry Disziplin zu überzeugen, obwohl der Marathon doch seine Spuren hinterlassen hatte: „Es war ein sehr hartes Rennen für mich. Sowohl der Trainingssturz aus der Vorwoche als auch das lange Rennen gingen nicht spurlos an mir vorüber. Aber die vielen Fans am Streckenrand und die coole und schwierige Strecke haben wahnsinnig viel Spaß gemacht. Danke an meine Fans zu Hause und die tolle Organisation und Durchführung meines Heimrennens. Es ist einfach etwas sehr besonderes zu Hause gewinnen zu dürfen“, so das Resümee der Triolerin. Bereits zu Beginn bildete sich eine Spitzengruppe um Lisi Osl, Sabrina Enaux und Sabine Spitz. Doch bei ihrem Rennen wollte Lisi nichts anbrennen lassen und ging sofort in die Offensive. Auf der vom Regen aufgeweichten Strecke konnte sie sich schnell einen Vorsprung herausfahren und diesen bis ins Ziel kontinuierlich ausbauen.
Auch der Teammanager des GHOST Factory Racing Teams Tom Wickles konnte das Wochenende nur schwer in Worte fassen: „Vier Rennen, vier Siege – mehr kann man an einem Wochenende nicht erreichen. Aber es waren ja nicht nur die Tagessiege, sondern auch die gewonnenen Gesamtwertungen und das Meistertrikot. Ich freue mich einfach, dass alle drei ihr Potential abrufen konnten und mit ihren Ergebnissen den Lohn für ihre Arbeit einfahren durften. Jetzt versuchen natürlich auch die anderen beiden noch ihre nationalen Meistertrikots zu holen bzw. zu verteidigen, bevor alle drei beim nächsten Weltcup in Andorra sicher wieder um das Podest mitkämpfen. Die nationalen Meisterschaften in Österreich und Schweden stehen am übernächsten Wochenende an, ehe es dann für das gesamte Team ein Wiedersehen beim Weltcup in Andorra gibt.
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