Adrenalin-Garantie: Wenn man am Limit fährt und gerade noch “nicht stürzt”, erschreckt man sich nicht selten ziemlich – fest steht: Hohes Tempo oder Beinahe-Stürze können regelrecht “high” machen! Ein Geschwindigkeitsrausch droht in vielen Fällen zur Sucht werden, die nicht immer ungefährlich verläuft – der Grad zwischen Glücksgefühl und Sturz ist häufig schmal.
Going Down – Stürzen muss Jeder!
Auch die besten Fahrtechnik-Spezis und Profisportler – jeder Mountainbiker ist von Stürzen betroffen. Wenn die Fahrer an ihre Grenzen gehen, gehören Bodenproben derweil zum Alltag. Deswegen erstaunt es bei Profis auch häufig, wie elegant sie sich abrollen und nach den heftigsten Abflügen wieder aufstehen und weiter fahren – unsanft zu Boden zu gehen ist für sie Routine… Doch auch für diese Typen sind Verletzungen ein Teil ihres Sports, den man leider nicht absschalten kann.
Auch die Profis stürzen häufig:
Doch auch der gewöhnliche Otto-Normal-Biker setzt sich bei der Ausübung des Mountainbike-Sports einer Sturzgefahr aus, die man nur zu einem Teil unter eigener Kontrolle hat. Faktoren wie kaum sichtbare Hindernisse unter einer Laubdecke oder bei Rennen stürzende Kontrahenten bringen einen auch zu Fall ohne, dass man selber einen Fehler begangen hat. Denn da ist der Bike-Sport gnadenlos: Wenn du einen dummen Fahrfehler begehst, was meist durch eine falsche Augenblicksentscheidung geschieht, wirst du blitzschnell mit einer Bodenprobe bestraft. Was glimpflich ausgehen kann, hat in anderen Fällen erheblichere Folgen: Knochenbrüche und sehr schwere Verletzungen gibt vor allem bei großen Hobby-Veranstaltungen – die Sanitäter sind bei diesen Events meistens gut beschäftigt.
Mens Health über MTB-Stürze: KLICK
Doch kann man das Stürzen richtig lernen? Oder ist der Abroll-Move ein Reflex, den man in den Genen hat? In verschiedenen Anleitungen wurde beschrieben, dass man auf einer Wiese oder wie jetzt aktuell im Schnee der Ernstfall erproben soll: Man zieht kräftig an der Vorderradbremse, um einen Überschlag zu provozieren. Doch anstatt mit dem Kopf zuerst zu fliegen, soll man quasi einen Bocksprung über den Lenker machen: Die Beine nach außen gerichtet gleitet man elegant über den Lenker, um dann auf den Füßen sicher zu landen. Falls dies nicht klappt, wird einem geraten das Gesicht mit den Armen zu Schützen und einen Purzelbaum hinzulegen, sprich sich mustergültig abrollen – die Sportler der Disziplin “Parkour” machen vor, dass man dieses Move gezielt auf einer Wiese oder in der Turnhalle üben kann.
Tipps zum Thema “Richtig Stürzen”: Teil 1 & Teil 2
Need For Speed – Geschwindgkeit & Nebenwirkungen
Die Droge Tempo-Rausch ist im Fahrradbereich allerdings kein Privileg der Downhiller oder Bikepark-Fans – auch Rennradfahrer und XC-Racer können der Tempohatz nicht widerstehen. Das gilt auch für Touren-Fahrer, sind doch schnelle Abfahrten stets eine willkommene Belohnung für die kräftezehrenden Anstiege davor. Das Gefühl auf dem MTB ohne einen Motorantrieb ordentlich schnell zu werden (ohne Schnee und Kufen), ist einzigartig und besser als jede Achterbahn, da sind sich die Biker-Fraktionen einig!
Beispiel Tempohatz – dieser Clip von Alejandro Paz begeisterte Millionen:
Im Downhill-Racing bergab wird nun mal auf Zeit gefahren, also bleibt die Geschwindigkeit nicht nur eine Spaß- und Genuss-Angelegenheit – es geht schließlich um Ruhm, Geld und Triumphgefühle. Steve Peat wird als erfahrener und vor allem erfolgreicher Worldcup-Downhiller immer wieder folgendem Satz zitiert:”You have to carry your speed through the rocks and corners!” – denn in einer Gerade bergab Gas geben ist einfach, wenn jedoch wie im Downhill-Sport kniffelige Kurvenkombinationen und heftige Wurzel- oder Steinfelder die Strecke schmücken, ist eine außerordentliche Fahrtechnik Grundvoraussetzung. Denn nur wer bei Kurven und schwierigen Passagen nicht zuviel Zeit verliert, hat noch Chancen auf eine Top-Platzierung.
Text: Marc Brodesser @ mtb-zeit.de – Der Artikel erschien auf mtb-news.de
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