Das erste Rennen der Specialzed-SRAM Enduro Series war eine spannende Schlammschlacht. Treuchtlingen war wieder ein würdiger Gastgeber des Serienauftakt.
Die Endurosaison startete am vergangenen Wochenende mit einem fulminanten Rennen in Treuchtlingen. Die schnellsten Zeiten fuhren auf den 7 Wertungsprüfungen Premek Tejchman (CZE – Specialized) und Raphaela Richter (GER – Radon Magura Factory Team) ein. Wie bereits 2015 eröffnete auch in diesem Jahr wieder Treuchtlingen die Endurosaison. Der Zuspruch an dieser Veranstaltung ist noch einmal um ein Vielfaches gewachsen. Allein die Meldezahlen unterstrichen die Beliebtheit des Rennens im Altmühltal. Mehr als 600 Fahrer fanden sich in den Meldelisten, wobei weitere 150 es nur noch auf die Warteliste geschafft haben und somit leider nicht mehr zugelassen werden konnten. Damit verzeichnete das Rennen einen absoluten Teilnehmerrekord und auch hinsichtlich der Internationalität konnte man sich mit 16 verschiedenen Nationen wirklich sehen lassen. Die Organisatoren vom RCG Weißenburg haben in Anbetracht der hohen Teilnehmerzahl ihr Streckenkonzept überarbeitet. Den Fahrern der Pro-Klassen wurden sieben Stages serviert, während die Open-Klassen auf fünf Wertungsprüfungen ihre Sieger ermittelten. Gestartet wurde für beide Kategorien in unterschiedliche Richtungen, so dass die acht verschiedenen Stages (vier davon waren von allen zu absolvieren) zu unterschiedlichen Zeiten angefahren wurden – eine logistische Meisterleistung, die reibungslos funktionierte.
Super Strecke in Treuchtlingen
Ein Endurorennen steht und fällt mit der Strecke. Dies hat man schon vor Jahren in Treuchtlingen erkannt und bietet den Sportlern deshalb jedes Jahr neue Abschnitte. Trotz oder gerade wegen dem Mittelgebirgscharakter hat das Rennen seinen ganz eigenen Charme. Allerdings steckt auch sehr viel Arbeit darin, die genutzten Trails so vorzubereiten, dass sie den Ansprüchen der in ihren Erwartungshaltungen doch nicht ganz einfachen Enduristen genügen. Die Organisatoren schienen nicht oft genug erwähnen zu können, wie sehr sie den Eigentümern und Pächtern danken, dass sie ihre Grundstücke für dieses Wochenende zur Verfügung gestellt haben. Am Samstag hatten die Teilnehmer Zeit, wie in der Serie üblich, sich die Strecke beim freien Training anzusehen. Ziel dabei ist es, sich möglichst den Verlauf der Wertungsprüfungen einzuprägen, die schnellsten Linien zu suchen und einen Gesamteindruck der zu fahrenden Runde zu gewinnen, um sich dann das Rennen am Sonntag gut einzuteilen. Gerade die mit großen Ambitionen auf eine vordere Platzierung nehmen dies sehr ernst und bereiten sich akribisch auf den Renntag vor. Schon im Training zeichnete sich ab, dass das Rennen extrem anspruchsvoll werden würde. Während es in der Nacht zum Samstag komplett durchgeregnet hatte und somit der Boden gut aufgeweicht war, bot der Trainingstag durchaus auch trockene Zeiten. Allerdings lieferte der lehmige Boden auf den Abfahrten nur wenig Grip.
Fotos: © Christoph Bayer
Am Sonntag ging es dann für die ersten Startgruppen sehr früh los. Die Wettervorhersage mit nassen Bedingungen wurde leider bestätigt. Die Verhältnisse waren echt hart und erweiterten den Anspruch noch zusätzlich. Kräftesparend und fehlerfrei durchkommen waren kaum erreichbare Ziele. Bereits zehn vor acht wurden die Fahrerinnen der Open Women Klasse auf die Runde geschickt, direkt anschließend war die neu eingeführte und mit über 30 Fahrern gut besetzte Klasse Open Junior an der Reihe. Danach ging es immer im fünf Minuten Abstand für weitere 10 Teilnehmer los. Die Pro-Kategorien fuhren dann ab zirka halb zehn auf die Strecke, wobei die Besten der Gesamtwertung 2015 am Schluss starteten. Die letzte Startgruppe, bestehend aus Leonhard Putzenlecher, Premek Tejchman, Marcus Reiser, Fabian Scholz und Michal Prokop, war kurz nach elf dran.
Junioren legen schnelle Zeiten vor
Als einer der Ersten kam der Open Junior Fahrer Timo Holzschuher (GER – 29er-Racing) ins Ziel und legte mit 10:51.49 Minuten eine ziemlich passable Zeit vor. Am Ende konnte der ehemalige Deutsche Schülermeister im Cross Country den Sieg mit 4 Sekunden Vorsprung für sich verbuchen. Zweiter wurde Vojtech Bláha (CZE – Team Live is Dive) vor Josef Mall (GER – NoName). Die schnellste Zeit der Open Women Kategorie sicherte sich mit 14:15.65 und knapp 3 Minuten Vorsprung Tanja Naber (GER). In der Open Men Klasse setzte sich schon sehr zeitig Oliver Windler (SUI – Team Ullmann Yeti) mit 11:05.24 min an die Spitze und gab diese Position nicht mehr her. Die Klasse Pro Masters konnte wieder einmal André Kleindienst (GER – Bergamont Factory Team) gewinnen, ebenso wie im letzten Jahr, wo er im Altmühltal den Grundstein für seinen Seriensieg 2015 legte. Zweiter wurde der Deutsche Downhill Meister der Masterskategorie Benjamin Herold (GER – Giant Germany). Direkt dahinter reihte sich Christian Junker (GER – Rose Factory Racing Team) ein.
Glückliche Sieger in den Eliten-Klassen
Eine der ersten Elite Women Starterinnen im Ziel war Raphaela Richter (GER – Radon Magura Factory Team), die mit einer gewerteten Zeit von 20:10.74 min sich direkt auf Position eins platzierte. In dem sie sich die Bestzeit auf sechs der sieben Stages sicherte, konnte sie einen Vorsprung von knapp über einer Minute rausfahren. Somit scheint die Seriensiegerin von 2015 genau da weiterzumachen, wo sie letztes Jahr aufgehört hat. Auf den zweiten Platz fuhr am Ende Veronika Brüchle (GER – Stevens MTB Racing Team), gefolgt von Stephanie Teltscher (GER – Focus). In der Elite Men Klasse setzte sich schon frühzeitig ein hierzulande eher unbekannter Fahrer an die Spitze. Der aus dem Downhill-Bereich kommende Zakarias Johansen (NOR – Specialized Nordic) legte mit 14:43.52 min eine nur schwer zu unterbietende Zeit vor. Lange wurde er im Ergebnistableau auf Platz eins geführt, denn einer nach dem anderen schrammte an seiner Zeit vorbei und platzierte sich dahinter. Was diese Zeit wirklich wert war, wurde erst kurz vor Schluss deutlich als sich auch die großen Favoriten wie Michal Prokop (CZE – Ghost Factory Riot), Marcus Klausmann (GER – NOX Cycles) oder Fabian Scholz (GER – Focus Trail Team) dahinter einreihen mussten. Doch dann lieferte Premek Tejchman (CZE – Specialized) noch einmal eine unglaubliche Zeit ab. Auf 5 Stages konnte er die Bestzeit für sich verbuchen und erreichte eine Gesamtzeit von 14:04.35 min, die mit einem Vorsprung von 39 Sekunden für den Sieg reichte. Zweiter wurde also Zakarias Johansen, gefolgt von Christian Textor (GER – Team Bulls). Die Plätze vier, fünf und sechs gingen am Ende an Gustav Wildhaber (SUI – Cube Action Team), Michal Prokop und Matthias Stonig (AUT – MS Mondraker).
Abschließend kann man zu der Veranstaltung nur sagen, es war einfach wieder perfekt und Treuchtlingen bestätigte erneut, warum viele dieses Rennen für das beste von Deutschland halten. Einzig hätten die Verantwortlichen sich etwas mehr Mühe mit dem Wetter geben können, aber so ist es nun mal, wenn man sich nicht für einen Hallensport entschieden hat. Weiter geht es mit dem nächsten Stopp der Serie im Rahmen des Bike Festivals in Willingen am letzten Mai Wochenende.
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Bisherige Artikel:
Die Specialized-SRAM Enduro Serie geht in der Saison 2016 bereits in ihre fünfte Runde und setzt dabei auf bewährte Veranstalter. Nachdem es im letzten Jahr sechs Rennen zu absolvieren gab, hat man sich in diesem Jahr darauf verständigt, nur vier Veranstaltungen auszutragen. Ziel dabei ist es, mehr auf die Qualität zu achten und den Teilnehmern auf diese Art eher die Möglichkeit zu geben, die komplette Serie zu fahren, schließlich ist das Angebot an Endurorennen mittlerweile extrem groß. Mit dabei sind wie schon im letzten Jahr Treuchtlingen, Willingen, Schöneck und Leogang/Saalbach Hinterglemm. In Schöneck wird dann im Übrigen auch die Deutsche Meisterschaft ausgetragen. Den Auftakt der deutschsprachigen Enduroserie bildet wie bereits im letzten Jahr Treuchtlingen. Das Rennen im Altmühltal leitet somit Mitte April ganz offiziell die Endurosaison ein und wird gleich ein standesgemäßes Rennen bieten. Die Eckdaten liefern schon einmal einen ersten Überblick über die Anforderungen. Für die Klassen Elite Men und Women sowie für die Pro Masters stehen 7 Stages verteilt auf einer Runde von 33 Kilometern mit 930 Höhenmetern auf dem Programm. Auf die Open Klassen warten 5 Stages und eine Streckenlänge von 22 Kilometern mit etwa 600 Höhenmetern. Der RC Germania Weißenburg als ausrichtender Verein hat sich erneut ins Zeug gelegt und wird eine schöne Strecke mit typischem Mittelgebirgscharakter präsentieren.
Eindrücke vom Vorjahr:
Seit dem die Anmeldung am Dienstag geöffnet wurde, haben sich bereits über 450 Fahrer aus 13 Nationen registriert. Es stehen aber noch weitere Startplätze zur Verfügung, so dass einer Anmeldung nichts im Wege steht. In der Teilnehmerliste findet sich unter anderem der letztjährige Seriensieger Michal Prokop (CZE – Ghost Factory Racing Riot), der bereits für alle Rennen der Serie gemeldet hat und somit keine Zweifel an seinen Ambitionen der Titelverteidigung aufkommen lässt. An Treuchtlingen dürfte er beste Erinnerungen haben, schließlich konnte er schon 2015 den Platz als Sieger verlassen. Im letzten Jahr stand kein deutscher Fahrer auf dem Podest. Dass dies nicht erneut so ausgeht werden sicherlich einige versuchen. Zur Favoritenliste gehören auf jeden Fall Fabian Scholz (GER – Focus Trail Team), der amtierende Deutsche Meister, André Wagenknecht (GER – Cube Action Team), ehemaliger Deutscher Meister und Markus Reiser (GER – Focus Trail Team). Alle drei konnten sich in den letzten Jahren schon einmal als Seriensieger verewigen. In der Elite Women Klasse geht erneut Raphaela Richter (GER – Radon Magura Factory) als klare Favoritin ins Rennen. Das junge Ausnahmetalent konnte im letzten Jahr noch als Juniorin die Elite Klasse dominieren und wird versuchen ihren Sieg in Treuchtlingen zu wiederholen. Aber auch ihr wird es sicherlich nicht leicht gemacht, finden sich in der Startliste doch auch andere namhafte Teilnehmerinnen, beispielsweise Sandra Rübesam (Rose Factory Racing), die amtierende Deutsche Meisterin im Downhill.
Für die kommende Saison wurde mit der Open Junior eine neue Klasse eingeführt. In dieser Kategorie werden alle U17 und U19 Fahrer gewertet, unabhängig ob mit oder ohne Lizenz. Bereits im letzten Jahr waren Fahrer der Klasse U19 bereits startberechtigt, wurden aber noch mit der Elite Men gewertet. Somit wird das Mindestalter herabgesetzt und zusätzlich wird die Aufmerksamkeit auf diese Nachwuchsfahrer erhöht, da sie nun auch in ihrer Altersklasse die Chance auf Podestplätze haben. Als Preis für den Gesamtsieger der Juniorenklasse wird es ein Sponsoringpaket für die Saison 2017 der Seriensponsoren geben.
Auch für Zuschauer wird in Treuchtlingen sehr viel geboten. Angefangen von der gut gefüllten Expoarea, über zwei extra eingerichtete Zuschauerpunkte mit Verpflegungsstationen bis hin zum Rahmenprogramm mit einem Kids-Laufradrennen. Es lohnt sich also sowohl als Teilnehmer die Familie einzupacken, als auch als Zuschauer einen Ausflug am Rennsonntag nach Treuchtlingen zu unternehmen.
Alle weitern Informationen auf enduroseries.nwt.
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