Schon vor dem Start des MTB Leogang Trainings war allen Fahrerinnen und Fahrern klar, dass der Speedster mit seiner neuen unteren Waldsektion zu einer der anspruchsvollsten Strecken der Downhill-Geschichte gehören würde. Das Oktoberwetter in den österreichischen Alpen sorgte pünktlich zum Finaltag der UCI 2020 Downhill Mountain Bike World Championships mit Schneefall und Schneeregen für eine zusätzliche Erhöhung der Schwierigkeit. Früh war klar, dass nur ein spektakulärer Lauf in den widrigen Bedingungen zu Gold führen würde. Und die Erwartungen wurden übertroffen.
Camille Balanche holt überraschend Gold
Alle Fahrerinnen hatten sichtlich mit den extrem nassen Bedingungen und dem knietiefen Schlamm in der zweiten Hälfte des anspruchsvollen Kurses zu kämpfen. Mit einer starken, fast fehlerfreien Leistung und einer Zeit von 5:32.59 Minuten setze sich die Britin Mikayla Parton früh an die Spitze und wurde erst von der Weltmeisterin von 2019, Myriam Nicole (FRA), verdrängt. Trotz eines Sturzes im unteren Teil der Strecke, schaffte es Nicole zunächst am Schnellsten durch die neue, steile Waldsektion und übernahm mit einer Zeit von 5:11.556 die Führung.
In der Folge scheiterte Fahrerin um Fahrerin an der Zeit von Nicole und daran, sturzfrei durch den tiefen Schlamm in der nahezu unfahrbaren unteren Waldsektion zu kommen. Mit einer spektakulären Leistung bewies Camille Balanche (SUI) allerdings, dass nahezu unfahrbar, nicht unfahrbar heißt. Stark gestartet, hielt die Schweizerin das Tempo in der ersten Hälfte des Speedster hoch und attackierte die zweite Hälfte mit einer kontrollierten Linienwahl und unfassbarem Geschick als einzige Frau sturzfrei um schließlich die Ziellinie mit einer Zeit von 5:08.426 als Schnellste zu überqueren.
In der Folge sah Balanche vom Hot Seat aus zu, wie auch Favoritinnen wie Monika Hrastnik (SLO) und Tracey Hannah (AUS) durch Stürze an ihrer Zeit scheiterten, bis schließlich feststand, dass sie mit ihrer spektakulären und fehlerfreien Fahrt die erste Goldmedaille in der Geschichte des Downhillsports der Frauen für die Schweiz geholt hatte. Myriam Nicole gewann Silber für Frankreich, Monika Hrastnik Bronze für Slowenien. Beste Deutsche wurde Raphela Richter mit dem sechsten Platz vor Nina Hoffmann auf Rang Sieben und Sandra Rübesam auf Rang 10. Die österreichische Medaillenhoffnung Vali Höll verletzte sich heute morgen im Training am Sprunggelenk und konnte leider nicht an der WM im Salzburger Land teilnehmen.
Camille Balanche: „Mein Ziel war es, nicht zu stürzen und Linien zu wählen, die auch im Nassen sicher funktionieren würden. Ich kann das hier alles noch gar nicht fassen. Es fühlt sich surreal an, Weltmeisterin zu sein. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich glaube, ich brauche noch einige Zeit, bis ich das wirklich glauben kann.“
Spektakel bei den Männern – Gold für Wilson!
Im dichten Schneetreiben am Start war schnell klar, dass bei den Männern ein fehlerfreier Lauf nicht automatisch zum Sieg reichen würde. Mit einer starken Vorstellung und einem schnellen, fehlerfreien Lauf setzte der Deutsche Johannes Fischbach ein frühes Ausrufezeichen und übernahm mit knapp über 10 Sekunden Vorsprung und einer Zeit von 4:01.428 die Führung. Ganze 14 Fahrer scheiterten an dem 32-jährigen Deutschen bevor Jack Moir (AUS) die Zeit von Fischbach erstmals in Gefahr bringen konnte. Mit einem couragierten und sauberen Lauf übernahm der Australier schließlich die Führung. Doch dann schlug die Stunde von Reece Wilson.
Der 24-jährige Schotte hatte bereits im Training in den Tagen vor dem Finale mit seiner Linienwahl und seinem Speed im gesamten Fahrerfeld für unglaubliches Staunen gesorgt und behielt die Nerven in seinem Rennlauf. Mit High Speed und einer außergewöhnlichen Linienwahl zeigte der Schotte trotz widrigsten Bedingungen einen hochriskanten und spektakulären Lauf am absoluten Limit, an dessen Ende er sturzfrei mit einer Zeit von 3:51.243 und über sieben Sekunden Vorsprung, die Führung übernahm. Am Start warteten jedoch noch über 30 weitere Fahrer auf ihre Chance, das Regenbogentrikot zu gewinnen.
Doch Fahrer um Fahrer scheiterte am jungen Schotten. Ob auf Grund von Stürzen, wie beim viermaligen Leogang Sieger Aaron Gwin (USA), den ehemaligen Junioren Weltmeistern Finn Isles (CAN), Matt Walker (GBR) und Thibault Daprela (FRA), oder auch mit fast fehlerfreien Läufen, wie denen von Thomas Estaque (FRA), Greg Williamson (GBR) und Baptiste Pierron (FRA), keiner kam in die Nähe der Zeit von Wilson. Erst mit Beginn der Top 15 Fahrer und dem Franzosen Rémi Thirion stieg die Nervosität des jungen Schotten. Mit einer sehr guten und schnellen Startsektion im Rücken ging Thirion im neuen Waldabschnitt volles Risiko. Doch auch der spektakuläre Ritt des Franzosen kam nicht näher als sechs Sekunden an die Zeit von Wilson heran.
Die nächste ernste Gefahr für den Schotten kam in Gestalt des Österreichers David Trummer. Mit nur 0,3 Sekunden Rückstand bog Trummer in die allesentscheidende Waldsektion ein und lieferte einen sauberen Ritt am absoluten Limit. Trotz der herausragenden Leistung bei seiner Heim-WM fehlten Trummer am Ende jedoch immer noch 3.19 Sekunden auf Wilson. Nach Trummer folgten nur noch sechs Fahrer, doch auch die großen Namen wie Greg Minnaar, Loris Vergier, Troy Brosnan und Danny Hart bissen sich im unteren Waldstück an Wilsons Zeit die Zähne aus. Als schließlich auch der letzte Starter, der viermalige Weltmeister Loic Bruni (FRA), im letzten Waldstück stürzte, kannte die Freude bei Wilson keine Grenzen mehr. Mit seinem unglaublichen Lauf sicherte sich der Schotte Gold, David Trummer gewann Silber bei seiner Heim WM, Rémi Thirion holte Bronze für Frankreich. Bester Deutscher wurde, nach einer großartigen Vorstellung, Johannes Fischbach auf Platz Neun.
Reece Wilson: „em>Ich habe keine Ahnung, was genau heute bei mir richtig lief. Ich war bereit, für die nassen Bedingungen aber, dass es so laufen würde, hätte ich nie gedacht. Ich habe das Jahr Auszeit von den Rennen gebraucht, um mir die Selbstsicherheit nach meinen Verletzungen wieder zurückzuholen. Ich kann es nicht fassen. Das ist alles viel zu verrückt.“
David Trummer: „Die Bedingungen waren richtig, richtig zach und es war ein extremer Kampf. So eine schwierige Strecke bin ich schon ewig nicht mehr gefahren. Der Schlüssel war glaube ich einfach, dass man im unteren Teil auf dem Rad bleibt und ich habe mir den ganzen Run gedacht, also wenn ich es mal bis zum untern Wald schaffe, dann muss ich echt einen Gang zurückschrauben und gar nichts mehr riskieren und das habe ich wohl geschafft. Auf jeden Fall extrem geil, dass wir heuer hier in Leogang noch eine WM haben – das habe ich echt nicht mehr mit gedacht. Ich liebe den Bikepark und den Ort hier und bin sehr oft da. Hier dann auch noch Silber zu gewinnen… Schöner geht es eigentlich nicht.“
WM-Sieg für Frankreich bei den Juniorinnen, O Callaghan holt Gold
Lauryne Chappaz (FRA) ist die neue Weltmeisterin bei den Downhill Juniorinnen. Bei herausfordernden Bedingungen bewahrte sie einen kühlen Kopf und überquerte mit einer Zeit von 5:41:50 die Ziellinie. Die Silber-Medaille ging mit einer Zeit von 6:28:31 an die Österreicherin Sophie Gutöhrle, die bereits letzte Woche beim Crankworx Innsbruck mit dem ersten Platz bewies, was sie auf dem Bike draufhat. Bronze ging dank Leona Pierrini, die mit sieben Sekunden Rückstand auf Gutöhrle ins Ziel kam, abermals an Frankreich.
Auf Seiten der Junioren konnte sich Óisin O’Callaghan (IRL) mit einer hervorragenden Zeit von 04:02:14 überraschend das Regenbogen-Jersey sichern. Silber ging an den Briten Daniel Slack, Bronze an James Elliott (UK). Mit einer Top 10 Platzierung und einer Zeit von 4:25:01 wurde Gabriel Wibmer bester Österreicher bei den Downhill Junioren.
Pauline Ferrand-Prévot MTB Leogang XCO-Siegering
Nach einem kühlen und nebligen Morgen, begrüßte Saalfelden Leogang die Elite Damen mit strahlendem Sonnenschein und bestem Herbstwetter an der Startlinie. Schon zu Rennbeginn setzte sich die amtierende Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prévot (FRA) an die Spitze und lies im ersten Anstieg der verkürzten Startrunde keine Zweifel an ihrer Intention, das Regenbogentrikot zu verteidigen.
Hinter der amtierenden Weltmeisterin zeigte Rebecca McConnell (AUS) schon früh eine starke Leistung und entfernte sich deutlich von einer Verfolgergruppe um Yana Belomoina (UKR), Eva Lechner (ITA), Sina Frei (SUI) und Evie Richards (GBR). Nach einem Defekt und anschließender Reparatur an der Teleskop-Sattelschütze von Yana Belomoina, fiel die Ukrainerin zurück und es entwickelte sich ein spannender Zweikampf um den Bronzerang zwischen Lechner und Frei.
Die extrem schwierigen und rutschigen Bedingungen auf der technisch hoch anspruchsvollen Strecke forderten jedoch weiterhin ihren Tribut. Mit Kate Courtney (USA) und Anne Terpstra (NED) schieden gleich zwei Favoritinnen auf den Sieg noch vor dem Ende der dritten Runde mit technischen Problemen am Fahrrad aus.
Während Pauline Ferrand-Prévot mit einer dominanten Vorstellung das Rennen mit überlegenen drei Minuten Vorsprung und einer Siegerzeit von 1:27:33 gewann, ging es zwischen Eva Lechner und Rebecca McConnell um Silber und Bronze, nachdem sich die Südtirolerin Lechner zuvor erfolgreich von Sina Frei absetzen konnte. Zu Beginn der letzten Runde trennten McConnell und Lechner noch 10 Sekunden, doch McConnell hielt allen Angriffen stand und ging mit einem Vorsprung von über 10 Metern in die letzte Abfahrt. Lechner gab jedoch nicht auf und arbeitete sich Stück für Stück weiter vor. Beim Einbiegen auf die Zielgerade sah die Australierin schon wie die sichere Silbermedaillengewinnerin aus, doch Eva Lechner gab sich nicht geschlagen, holte im Zielsprint unaufhaltsam auf und schob sich wenige Zentimeter vor der Ziellinie noch an McConnell vorbei auf den zweiten Platz – beide mit einer Zeit von 1:30:34.
Sina Frei wurde mit 45 Sekunden Rückstand auf McConnell Vierte, Isla Short (GBR) sicherte sich Rang 5 noch vor der schweizer Medaillenhoffnung Jolanda Neff, die nach einer schweren Verletzung im Winter wieder aufstrebende Form zeigte. Die größte deutsche Medaillenhoffnung, Elisabeth Brandau, war noch einem Sturz wenige Sekunden nach dem Start bereits früh weit zurückgefallen und beendete das Rennen auf Platz 38.
Pauline Ferrand-Prévot: „Das Rennen war fantastisch. Ich habe am Start direkt Gas gegeben, weil ich wusste, dass es bei diesen Bedingungen schwierig sein würde, in einem großen Feld zu fahren. Ich wollte das Rennen solo fahren, aber ich habe nicht erwartet, solch eine große Lücke zu reißen. Als ich das gesehen habe, habe ich einfach versucht das Rennen zu managen, um Stürze zu vermeiden und Schäden am Bike zu verhindern“.
Jordan Sarrou gewinnt spektakulär Gold, Flückiger holt Silber
Zwischen dem Rennen der Elite Damen und Herren verschwand die Sonne hinter dicken, schwarzen Wolken, doch der befürchtete Regen blieb aus. Ähnlich wie bei den Frauen startete das Rennen mit einem extrem hohen Tempo. Der junge Niederländer Milan Vader legte am ersten Anstieg ein unfassbar hohes Tempo vor und zog damit das Feld schon früh stark auseinander. Während das französische Trio um Jordan Sarrou, Titouan Carod und Viktor Koretzky dem Tempo des Niederländers folgen konnte, fielen die Favoriten Henrique Avancini (BRA) und der achtfache Weltmeister Nino Schurter auf der verkürzten Startrunde früh zurück.
Auf der ersten vollen Runde gelang es Vader und Sarrou eine erste Lücke zu reißen und das Verfolgerfeld um den nach einem Fehler stark wieder nach vorne gefahrenen Avancini, Titouan Carod, Luca Braidot (ITA) und Mathias Flückiger (SUI) um ganze 40 Sekunden zu distanzieren. Knapp in Führung liegend legte Sarrou im ersten Anstieg der zweiten Runde ein Tempo vor, dem der zweitplatzierte Vader nur mit Mühe folgen konnte. Nach zwei Stürzen kurz nacheinander musste Vader endgültig abreißen lassen und wurde von der Verfolgergruppe eingefangen und zu Beginn der vierten Runde schließlich ganz abhängt. Während Sarrou das Tempo an der Spitze weiter hochhielt, entwickelte sich in der Verfolgergruppe ein spannender Kampf um die Plätze Zwei und Drei.
In der fünften und vorletzten Runde gelang Flückiger und Carod mit spektakulären Abfahrten auf der rutschigen und extrem anspruchsvollen Strecke am Fuße des Epic Bikepark Leogang schließlich erfolgreich die Flucht vor dem restlichen Verfolgerfeld. Sarrou war jedoch schon zu weit enteilt und fuhr Überlegen zu seinem ersten Einzelsieg bei einer Weltmeisterschaft. Mit 45 Sekunden Rückstand auf den Sieger sicherte sich Flückiger in der letzten Runde die Silbermedaille vor dem starken Titouan Carod auf Rang Drei. Luca Braidot (ITA) und Ondrej Cink (CZE) komplettierten die Top 5.
Die Favoriten auf den Sieg, Schurter und Avancini, mussten sich mit dem neunten und zehnten Platz zufriedengeben. Maximilian Brandl wurde nach einer starken Vorstellung in seinem ersten Weltmeisterschaftsrennen in der Eliteklasse, in dem er lange in den Top 10 fuhr, bester Deutscher auf Rang 12. Die weiteren deutschen Fahrer Julian Schelb, Luca Schwarzbauer und Georg Egger landeten auf den Rängen 24, 52 und 56. Manuel Fumic musste leider frühzeitig aus Leogang abreisen, da er gesundheitlich angeschlagen war.
Jordan Sarrou: „Mein Plan war einen schnellen Start zu haben und danach sauber zu fahren, um keine technischen Probleme am Bike zu bekommen. Ich habe mein Bestes gegeben und mich einfach nur auf mein Rennen konzentriert. Jetzt bin ich Weltmeister. Ich kann es nicht fassen. Es fühlt sich an wie in einem Traum, mir fehlen die Worte.“
Loana Lecomte (FRA) gewinnt überlegen 2. WM-Gold
Begonnen hatte der vierte Tag der UCI Mountainbike Weltmeisterschaft im Pinzgau mit kühlen Temperaturen und Nebel für den ersten Wettbewerb des Tages – der WM der U23 Cross-Country Damen.
Die U23 Damen schossen förmlich in die erste Runde im Kampf um das heißersehnte Regenbogen-Trikot. Als Top-Favoritin ging die Französin Loana Lecomte an den Start, die bereits am vergangenen Mittwoch in der Team-Staffel den Weltmeistertitel gewinnen konnte und sich letzte Woche im tschechischen Nové Město bei der Elite überraschend einen Sieg sowie dritten Platz sichern konnte.
Wie zu erwarten setzte sich die 21-jährige Französin direkt zu Beginn ab, gefolgt von der US-Amerikanerin Haley Batten und Kata Blanka Vas (HUN). Ceylin del Carmen Alvarado (NED) befand sich anfangs noch auf dem vierten Platz, während sich Vas im Laufe des Rennes auf Platz zwei vorarbeitete und sich von Batten absetzen konnte.
Nach zwei absolvierten Runden fiel Batten zurück und Alvarado hatte nun die WM-Medaille greifbar. Lecomte dominierte das komplette Rennen und kam souverän mit über einer Minute Vorsprung und einer Zeit von 1:13:34 strahlend als neue U23 Weltmeisterin ins Ziel. Zweite wurde Kata Blanka Vas mit 1:14:45, vor der Cyclocross Weltmeisterin Ceylin del Carmen Alvarado (1:16:16). Die Schweizerin Noëlle Buri sicherte sich im Zielsprint gegen Viktoria Kirsanoa (RUS) den fünften Platz.
Vorberichterstattung
Der Bikepark Leogang und die ganze Region haben für den Bereich MTB Leogang stets neue Maßstäbe für Bike-Sportler gesetzt, nun gilt es eine UCI Weltmeisterschaft in schwierigen Zeiten durchzuführen! Ohne Zuschauer, aber dafür mit Live-Stream wird Spitzensport geboten (hier geht es zur Live-Übertragung) Die Leoganger blicken optimistisch auf die UCI 2020 Mountainbike Weltmeisterschaften. Die Veranstalter aus Saalfelden Leogang gaben wenige Wochen vor WM-Beginn wichtige Informationen für Rider/Teams, Journalisten und Zuschauer bekannt.
MTB Leogang mit Weltmeisterschaften in 2020
Die UCI 2020 Mountainbike Weltmeisterschaft in Saalfelden Leogang naht und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Vom 07. bis 11. Oktober werden die weltweit besten Biker im Cross Country, Downhill, E-MTB und Cross-Country-Staffelrennen in 13 Wettbewerben um die WM-Medaillen kämpfen. Die Umstände sind eine besondere Herausforderung, doch Marco Pointner, WM-Veranstalter und Geschäftsführer der Saalfelden Leogang Touristik, freut sich auf die Weltmeisterschaften: „Wir wollen ein tolles und erfolgreiches Event veranstalten und jeder muss seinen Beitrag leisten“, gibt Pointner die Richtung vor.
Neue Strecken(abschnitte) sorgen für Hochspannung
Erstmals seit 2012 finden in Saalfelden Leogang wieder UCI Cross-Country-Rennen statt. Somit wird neben einem neuen Abschnitt für die Downhill-Strecke, derzeit ein komplett neuer Cross-Country-Kurs gebaut. Der 3,425 Kilometer lange, selektive Rundkurs mit rund 220 Höhenmetern wird einige technische Elemente, wie Gaps und Wurzelpassagen, beinhalten, bei denen die Athleten ihre Fahrtechnik unter Beweis stellen können. Der abwechslungsreiche Track befindet sich größtenteils im Zielbereich des Epic Bikepark Leogang und führt zur Schonung der Natur unter anderem über den Greenhorn-Trail, den Bongo Bongo und den Forsthof-Trail. Dabei werden die Trails entgegen der Gewohnheit sowohl bergab als auch bergauf befahren.
Die zweiten UCI E-Mountainbike Weltmeisterschaften finden auf einer leicht angepassten Cross-Country-Strecke statt. Pro Runde müssen die E-Biker 4,3 Kilometer und 310 Höhenmeter zurücklegen. Vor zehn Jahren feierte der UCI Mountainbike Weltcup MTB Leogang seine Premiere. Seit 2010 fanden auf dem berühmten Speedster neun Downhill-Weltcups und 2012 die Downhill-WM statt. Für die diesjährigen Titelkämpfe bekommt die weltbekannte 2,5 Kilometer lange Strecke einen neuen, technischen Abschnitt. Der überwiegend natürliche Part aus Wurzelpassagen, einem extrem steilen Bereich, einer Brücke und einem Gap befindet sich zwischen dem Bongo Bongo und der bisher bekannten Weltcup-Strecke in der Region MTB Leogang.
„Wir liegen mit den Bauarbeiten voll im Zeitplan und können die Fertigstellungen kaum erwarten. Die XC-Strecke ist sehr abwechslungsreich und anspruchsvoll. Sie bietet auch einige Überholmöglichkeiten. Ein Highlight wird sicherlich der technische Teil in einem Waldstück und der Streckenabschnitt auf dem Bongo Bongo. Auch der neue technische Sektor des Downhill-Tracks hebt den Speedster nochmal auf ein anderes Level“, erklärt Kornel Grundner, WM-Veranstalter und Geschäftsführer der Leoganger Bergbahnen. Die Strecken werden noch im September fertiggestellt.
Vier COVID-19-Präventionskonzepte sorgen für Sicherheit
Parallel zur praktischen Vorbereitung ist auch die administrative Organisation in vollem Gange. Die folgenden vier COVID-19-Präventionskonzepte sollen einen reibungslosen und vor allem gesunden Ablauf garantieren:
Athleten/Teams:
Athleten und Teams werden von der Außenwelt abgeschirmt und halten sich in ihrer Blase auf. Bei der Ankunft müssen Athleten und Betreuer einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf.
Akkreditierung:
Es erfolgt eine Aufteilung in die Teilbereiche Mitarbeiter/Helfer, Medien sowie Sportler/Teams. So werden Berührungspunkte der verschiedenen Gruppen vor Ort vermieden.
Presse/Medienzentrum:
Es wird eine begrenzte Anzahl an Akkreditierungen geben. Auch Journalisten benötigen einen negativen Corona-Test – hier gilt ebenfalls die 72-Stunden-Regel. Medienvertreter können sich unter folgendem Link bis 20. September für die WM akkreditieren: https://uci.getyourevent.online/
Die Arbeitsplätze im Medienzentrum werden entsprechend der Abstandsregeln angeordnet und regelmäßig gereinigt. Es gibt tägliche Pressekonferenzen. Zusätzlich gibt es separate Mixed-Zones für Interviews – unterschieden nach XC und DH.
Mitarbeiter/Helfer:
Mitarbeiter und Helfer dürfen nicht mit der Athleten/Team-Blase in Kontakt geraten, unterliegen ebenfalls strengen Abstandsregeln und müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Außerdem gelten auf dem gesamten Gelände, im Innen- wie auch im Außenbereich, Maskenpflicht und die Einhaltung der Abstandsregel von 1,5 Metern für alle Beteiligten. An möglichen Wartebereichen steht Desinfektionsmittel zur Verfügung. Zusätzlich überwachen Thermokameras auf dem Gelände die Körpertemperatur der Beteiligten.
Trotz der schwierigen Umstände glaubt Pointner an einen reibungslosen Ablauf: „Die Umstände durch COVID-19 sorgen für eine ungewohnte und etwas ‚andere‘ Weltmeisterschaft. Aber wir sind fest davon überzeugt, dass wir, dank der Ausarbeitung unserer COVID-19-Präventionskonzepte, die Weltmeister in den Disziplinen Cross Country, Downhill, E-MTB und im Cross-Country-Staffelrennen küren können. Gleichzeitig hoffen und wünschen wir uns, dass möglichst viele Athleten die Reise nach Saalfelden Leogang antreten, um bei der Weltmeisterschaft dabei sein zu können.“
Grundsätzlich gilt: Für die Einreise sind die gängigen Einreisebestimmungen für Österreich entscheidend. Nach Angaben des Außenministeriums fallen Teilnehmer an Sportveranstaltungen unter die derzeit gültige Einreisebestimmung § 2 Abs. 7 „Gewerbeverkehr“. So können auch Athleten aus Drittstaaten mit einem Gesundheitszeugnis und einem negativen PCR-Testergebnis, das nicht älter als 72 Stunden ist, nach Österreich einreisen. Eine mobile Teststation am Gelände soll außerdem den Athleten und Betreuern die Heimreise im Anschluss an die WM erleichtern.
WATCH LIVE ON TV oder live dabei als Volunteer
Die Pumptrack-Weltmeisterschaft MTB Leogang musste abgesagt werden. Zu wenige Qualifier-Events im Vorfeld machten eine Austragung für die Veranstalter unmöglich. Auch muss die WM auf behördliche Anweisung hin unter Ausschluss von Zuschauern stattfinden.
„Leider müssen wir auf unsere zahlreichen Mountainbike-begeisterten Zuschauer verzichten, aber wir respektieren die Entscheidung der Behörden. Die Gesundheit aller Beteiligten und die Durchführung des Events stehen klar im Vordergrund. Zudem sind wir mit TV-Anstalten und Streaming-Anbieter weltweit in Kontakt, dass die Elite-Entscheidungen ausgestrahlt werden und die Mountainbike-Fans so mitfiebern können. In Österreich beispielsweise werden die Rennen auf ORF Sport+ und auf Red Bull TV zu sehen sein“, sagt Pointner.
Es gibt dennoch eine Möglichkeit bei der WM live dabei zu sein: Saalfelden Leogang freut sich über weitere freiwillige Helfer. Bewerbungen können online eingereicht werden.
Für einen „runden Rad-Urlaub” gibt es in Saalfelden Leogang spezielle Bike-Hotels wie den Salzburger Hof, Bio Hotel Rupertus, Hotel Bacher, Hotel Riederalm, Hotel Ritzenhof, Mama Thresl, Hotel Krallerhof, Hotel Forsthofalm und Hotel Der Löwe sowie kompetente Bike-Shops wie Sport Mitterer oder Sport 2000 Simon.
Bisheriges aus Leogang:
Für rund eine Millionen Euro entstanden zum Beispiel neue Lines und Trails sowie ein 5.000 m² großer Pumptrack inklusive Jump- und Dirt-Line. Zudem wurde erstmals im Sommer auch die Steinbergbahn für Mountainbiker in Betrieb genommen. Die Verantwortlichen von MTB Leogang sind zufrieden, denn neben den Investitionen fanden auch das Out of Bounds Festival und das BIKE Festival bei den Besuchern großen Anklang. Nach dem Ende der Bike-Saison bereitet sich die Region nun auf die Wintersaison vor!
MTB Leogang – ein weiteres Highlight-Jahr vorbei!
Nach sechs ereignisreichen Monaten ist nun im Epic Bikepark Leogang die Bike-Saison zu Ende gegangen. Ein packender Mercedes-Benz UCI Mountain Bike Downhill Weltcup und exzellente Side-Events im Rahmen des Out of Bounds Festivals sorgten vergangenen Juni für eine neue Rekordkulisse und begeisterten 25.000 Zuschauer. Im September zauberte das BIKE Festival seinen Besuchern nicht nur wegen des drei Tage anhaltenden, strahlenden Sonnenscheins ein Lächeln ins Gesicht. 60 Aussteller und 100 Marken zogen die Gravity-Szene mit den Neuheiten von 2020 in ihren Bann.
Für die Hobbybiker hat sich im neu betitelten „The Epic Bikepark Leogang“ und der Region Saalfelden Leogang in jüngster Vergangenheit ebenfalls einiges getan. In bester Erinnerung blieben den Besuchern und Ridern des Bikeparks das neue Angebot: Dank der Investition von rund einer Millionen Euro entstanden mit der Steinberg Line by FOX und dem Antonius Trail zwei neue Streckenhighlights. Neben den neuen Strecken im Bikepark erhielt die Region Saalfelden Leogang mit dem Schwarzleo Trail und Forsthof Trail zwei weitere neue, naturbelassene und von Hand gebaute Singletrails. Zudem befördert seit Anfang Juni die Steinbergbahn als zusätzliche Zubringerbahn die Rider zum Ausgangspunkt der Bike-Abenteuer am Asitz.
Ideal für das Üben und Besser werden
Eine weitere Attraktion für Groß und Klein bietet der neu gestaltete Riders Playground. Der 5.000 Quadratmeter große asphaltierte Pumptrack, inklusive Jump- und Dirt-Line, wurde im Juli fertiggestellt und entstand in Zusammenarbeit mit Velosolutions an der Talstation der Asitzbahn. Mit seinen 10.000 Quadratmetern ist der Riders Playground nun einer der größten Einsteigerparks in Europa.
Auch der Ausblick auf das neue Jahr ist verheißungsvoll: Vom 4. bis 6. September 2020 kämpfen die weltweit besten Downhill-Rider bei der UCI Mountain Bike Downhill Weltmeisterschaft in Saalfelden Leogang um die begehrten Regenbogen-Trikots. Nur eine Woche später findet zum dritten Mal das BIKE Festival statt, wo alle Besucher die Möglichkeit haben, bereits die Produkte von 2021 auf Herz und Nieren zu testen. Die Aktion „April, April“ bietet bereits vor dem offiziellen Saisonstart in die Mountainbike-Saison die einmalige Gelegenheit das Thema MTB Leogang besser kennenzulernen. Über zwei Wochen vermittelt ein abwechslungsreiches Programm den Teilnehmern Winterspaß am Berg und Frühlingsgefühle im Tal mit allen Facetten, die die Region zu bieten hat: Biken, Golf, Ski, Wandern und Wellness sind Auszüge der spannenden Unternehmungen.
2020 wird für Fans ein Highlight
Beim traditionellen Fan-Wochenende im Oktober bedanken sich die Shaper mit einem Get-together bei den Besuchern des Epic Bikepark Leogang. Neben Rabatten und kostenfreiem Campen, dürfen sich die Teilnehmer auf weitere Specials sowie auf die WM freuen. „Nach acht Jahren wieder eine WM austragen zu dürfen, bestätigt, dass wir nicht nur spannende Rennen durchführen und eine gute Infrastruktur bieten, sondern auch das gesamte Team perfekt zusammenarbeitet. Die Augen der internationalen Mountainbike-Szene werden mit der UCI Mountain Bike Downhill-WM präsentiert von Mercedes-Benz und weiteren Highlights wie dem BIKE Festival wieder auf uns gerichtet sein. So können wir einmal mehr unseren Status als Bike-Destination unterstreichen”, sagt der Geschäftsführer der Saalfelden Leogang Touristik, Marco Pointner.
Außerdem wird auch 2020 weiter im Sinne der Destination MTB Leogang auf die Bedürfnisse der Rider eingegangen und das Angebot für die Besucher nutzerfreundlich erweitert. „Die Rückmeldungen zu unseren neuen Lines und Trails sowie zum Pumptrack waren sehr positiv und das freut uns. Für uns ist das Feedback unserer Gäste sehr wichtig. Wir versuchen, uns immer weiterzuentwickeln und unseren Besuchern das bestmögliche Angebot zu bieten. Auch nächstes Jahr wird es wieder einige spannende Neuheiten geben“, verspricht Kornel Grundner, Geschäftsführer der Leoganger Bergbahnen.
Weitere Informationen zum Thema MTB Leogang gibt es auf:
saalfelden-leogang.com oder unter: facebook.com/SaalfeldenLeogang
Alle News und Infos dazu auf: www.outofbounds.at oder facebook.com/OOB.Leogang
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