Der deutsche Handmade-Spezialist hat neben den einzigartigen Bikes auch einige tolle Athleten im Programm. Nicolai News kommen regelmäßig in unser Postfach und diese wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten. Aktuell geht es um die Frage: Wie sieht sie aus, die FAT-Bike Zukunft? Frank Schneider “Schneidi” hat sich am vergangenen Wochenende mit dem Filmer, Jan Zander, zum Harz-Heizen getroffen. Unterm Hintern hat er dabei die FAT Bike Zukunft (?). Der Prototyp des Argon FAT mit Pinion-Getriebe, Gates Carbon Drive Antrieb und Carver Trans Fat-Federgabel wird schon wenige Stunden nach seiner Geburt nicht geschont….
NICOLAI – Argon FAT Pinion 2014 from R I D E T H E M O U N T A I N on Vimeo.
Impressionen ARGON Fat Pinion:
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Zuletzt es um ein verrücktes Tandem in UK, das NICOLAI Helius AC 650 Tandem und den britischen Custom-Aufbau ION 16 Mojo UK. Tipp: Für eine größere Bildansicht Linksklick auf die Fotos!
Völlig individuell, total einzigartig – das ist das erste Enduro-Tandem 650b. Lest was Mountainbiking-UK, Guy Kesteven über sein Projekt erzählt: “Nicolai hat schon ein paar 26er Tandems gebaut (eines wurde verwendet, um Weltcup-Downhill Rennen mit einem blinden Fahrer zu absolvieren) und ein paar 29er-Hardtail Tandems, aber 650b Räder schien mir die offensichtliche Wahl – einfaches Überwinden von Hindernissen, die sonst mit einem Wheelie überwunden werden. Stark genug, um die enormen Belastungen von Lenk-, Brems- und Abfahrtskräften beim Downhill über die Felsen mit 150kg von Fahrrad und Fahrer auf sich zu nehmen. Die meisten Tandems haben für die Wendigkeit kurze Radstände, das bedeutet, sie sind instabil und anfällig auf steilen Abfahrten oder in Kurven auf losem Untergrund. Stattdessen also maximaler Grip und volle Stabilität, 66,5-Grad-Lenkwinkel mit Enduro – Geometrie. Das bedeutete, für den NICOLAI-Chefdesigner Marcel, einen einzigartigen Kunden-Rahmen zu entwickeln. Einzelheiten wurden abgestimmt, Zeichnungen ausgetauscht und freigegeben, die Anzahlung geleistet und 10 Wochen später – pünktlich – kam der jemals größte Rahmenkarton an. Ein bloßes Rahmengewicht von 6,6 kg ist zu einem 19.3kg komplett Rad aufgebaut. Das ist weniger als 10kg pro Fahrer und sogar mit zwei Kilo-Reifen, beschleunigt und klettert es wie besessen. Die flache Front und das relativ niedrige Tretlager erzeugen einen Charakter, der viel ausgewogener und stabiler ist als ich zu hoffen gewagt hatte.
Nicolai News: Epic Wheelbase ION 16 Mojo UK
Um etwas mehr über diesen individuellen Aufbau zu erfahren, habe ich Marcel ein paar Fragen gestellt:
Wie läuft eigentlich so eine individuelle custom Entwicklung ab?
Solche Projekte laufen im Rahmen eines Maßrahmen bzw. Tailor Made Auftrages ab. Kunden mit Körperabmessungen die nicht dem Durchschnitt entsprechen oder Kunden mit Geometrie Sonderwünschen kommen auf mich zu. Bei den Geometrie Sonderwünschen haben die Kunden bereits exakte Ideen. Ich prüfe dann deren Umsetzung und technischen Sinn. Zusätzlich kann ich auch noch Infos wie z.B. Hinterbau-Kennlinie, Reach/Stack Werte (eigentlich alles was man zuhause schlecht abmessen kann) geben. Kunden die nicht den “Normkörper” mitbringen, können mir in den meisten Fällen sehr genau beschreiben was Sie an ihren bisherigen Rädern stört. Hier kommt dann die maßgeschneiderte Geometrie ins Spiel, um die Ergonomie zu verbessern. Es gibt auch solche Kunden, die den Weg zu uns ins Külftal auf sich nehmen und sich dann von uns vermessen lassen. D.h. Innenbeinlänge, Armlänge, Oberkörperlänge etc. Natürlich mit einer anschliessenden Tour durch die NICOLAI Factory.
Was ist für dich die besondere Herausforderung an einem Bike Unikat?
Um ehrlich zu sein ist es unkomplizierter einen Maßrahmen zu bauen als ein neues Modell zu konstruieren. Ich kann mir Zeit für den Kunden nehmen und kann mich voll auf die Bedürfnisse nur dieses einen Kunden konzentrieren. Das Ergebnis muss nicht für die komplette NICOLAI Gemeinschaft passen.
Was zeichnet das tailormade von NICOLAI aus – was ist bei dem Ion Mojo das Wesentliche?
Viele Kunden haben individuelle Bedürfnisse, da spielt der Fahrstil eine Rolle, die Position auf dem Rad, die Umgebung in der der Kunde fährt, der Background des Kunden (z.B. aus dem Motocross/ Motorradtrial Bereich). So war es auch bei Chris. Er fährt hauptsächlich schnelle Downhills und weniger technische Uphills. Deswegen haben wir den Sitzwinkel so gestaltet, dass er moderat bergauf fahren aber vor allem bergab alles geben kann, mit viel Druck auf dem Vorderrad, weil der Lenker sehr weit hinter der vorderen Radachse sitzt. Durch den kurzen Vorbau hat man aber dennoch ein sehr direktes Lenkverhalten (trotz 63° Lenkwinkel) dies wäre mit einem 50er Vorbau z.B. nicht möglich. Dies bestätigen auch die Tests die Chris mit anderen Rahmen gemacht hat. Die Geometrie so wie es an Chris’ Rad umgesetzt wurde hat er vorher schon testen können. Durch diverse Modifikationen an seinem bestehenden Rad (eines anderen Herstellers) hat er die Geometrie ausprobiert. Das Rad sah allerdings sehr zusammengewürfelt aus und Chris musste Kompromisse eingehen. Um seine Geometrie professionell, sozusagen “aus einem Guss” herstellen zu lassen ist er dann auf uns gekommen.
Zudem war es auch ein Geburtstagsgeschenk und seine Kollegen von MOJO UK wollten ihm eine Freude machen 🙂
Das Ion 15 ist aus einer tailormade Anfrage aus UK entstanden, das Helius AC 650B Tandem und das Ion 16 Mojo. Woran liegt es – sind die Strecken in UK anders oder an den Fahrern, die noch mehr aus ihren Bikes rausholen wollen?
Zumindest die Kunden aus UK die ich kennengelernt habe beschäftigen sich sehr intensiv mit dem Fahrverhalten, der Geometrie und dem eigentlichen Wohlfühlen auf dem Rad. Das liegt nicht unbedingt an den Strecken in England, sondern die Leute sind experimentierfreudiger und offener neuen Sachen gegenüber, dass trifft es glaub ich ganz gut.
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Das NICOLAI Argon AM Hardtail ist ein reinrassiges Enduro Bike mit den Genen für die schnellen Abfahrten wie das Megavalanche Rennen in Alpe d’Huez oder auch das Mad East in Altenberg. 2014 auf 27.5” Bereifung unterwegs, sind die Stärken in der Abfahrt und die Abrolleigenschaften im Gelände noch einmal gesteigert worden. Es ist mit dem Gates Riemenantrieb und der Pinion Getriebe Einheit voll kompatibel. Dies macht es, vom Hometrail bis zum Endurorennen, vielseitig einsetzbar. Hier ein paar Stimmen von Fahrern, die eine Saison mit dem Argon AM unterwegs waren!
Stimmen zum NICOLAI Argon AM
Marcel Lauxtermann (Ingenieur, Enduro Fahrer im Conti Nicolai Team) fährt ein Argon AM mit Gates Singlespeed, 46 Zähne vorne und 26 Zähne hinten, einem 113 Zähne Riemen mit Center Track System. Zum Einsatzbereich sagt Marcel : “Mit dem Argon AM fahre ich eigentlich alles was ich mit meinem Enduro Fully auch fahre. Bergauf hat man permanent Kraft auf den Pedalen. Bergrunter beschleunigt das Hardtail unglaublich gut. Die Kraft wird direkt in Vortrieb umgewandelt. Dann heißt es einfach laufen lassen, Bodenwellen nutzen um Geschwindigkeit zu generieren und flüssig durch Kurven zu fahren. Gerade im Winter ist das Rad der optimale Begleiter. Wartungsarm und reduziert auf das Wesentliche. Durch das straffe Fahrwerk kommt einem selbst die Feierabendrunde wie eine Fahrt auf der DH-Strecke vor.”
The Hard Way mit dem Nicolai Argon AM:
The Hard Way from Whyex Productions on Vimeo.
Frank Schneider – Schneidi (Gates Nicolai Team) sagt zum Argon AM:
“Der Reiz ist für mich die Agilität und das Feedback des Bikes auch wenn ich auf einem Trail fahre, der mit einem Fully langweilig wäre. Die für mich perfekte Kombination ist das Argon AM mit dem Gates Carbon Drive Antrieb: effizient, leichtgängig, lautlos, störungsfrei und wartungsfrei… Biken oder auch Enduro fahren war noch nie so einfach wie mit diesem Bike. Die Stabilität und Spurtreue eines Endurobikes mit dem Gewicht eines XC Bikes, damit kann man einfach alles machen. Für mich genau das richtige Bike.”
Schneidi auf dem Nicolai Argon beim Megavalanche:
Frank Schneider – Megavalanche Alpe d’Huez 2012 from Whyex Productions on Vimeo.
Gino Schlifke (flat out suspension und NICOLAI Pro Shop Dortmund) weiss was er am Argon AM so mag: “Da ich mit Hardtails aufgewachsen bin war es nur eine Frage der Zeit bis ich wieder Eines zum Enduro fahren besitzen würde. Es handelt sich um ein waschechtes Enduro wie mein Fully, nur dass es hinten keine Federung hat. Das Argon AM ist super laufruhig und bergab bin ich häufig nicht viel langsamer als auf dem Fully. Es ist verspielt, pflegeleicht und zaubert mir selbst auf den einfachsten Trails ein maximales Grinsen ins Gesicht! Da ich mit dem Argon wirklich alles fahre, werde ich 2014 auch damit beim Megavalanche an den Start gehen!”
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Das Nicolai ION 16 in 27.5″ wird ab Anfang 2014 in die Serienproduktion gehen. Andreas Dieterich von Nicolai hat von RideTheMountain ein schön anzusehendes Video dazu produzieren lassen und seine Teamfahrer für den dazugehörigen Artikel auf mtb-zeit.de zu Wort kommen lassen!
“(…) wenn ich mit meinem NICOLAI auf meiner Feierabend – Runde unterwegs bin, denke ich in erster Linie an den Spaß, den ich mit dem Bike habe – nicht an die Protagonisten, die jeden Tag und an den Wochenenden auf Rennen in Europa und aller Welt aktiv an der Entwicklung dieser Produkte mit Ihrer Erfahrung teilhaben. Grund genug diese Personen heute mal zum Projekt ION zu Wort kommen zu lassen.
Wilfred v.d. Haterd, du bist erfolgreich in der Enduro Serie mit einigen 1. Plätzen und dem Seriensieg in der Masters Kategorie, bestreitest mit dem ION 16 die Megavalanche, hast in Thale den iXS Downhill Cup und die Ischgl Overmountain Challenge gewonnen und damit erster inoffizieller Enduro Europameister. Warum ist das ION 16 dein Lieblingsbike?
Mit dem flachen Lenkwinkel ist das Ion 16 bergab eine richtige Waffe, der Hinterbau funktioniert und arbeitet perfekt und bei jedem Tritt geht es vorwärts. Ich bin dieses Jahr nur einmal auf einem DH Bike (ION 20) gefahren. Mit dem ION 16 bin ich das ganze Jahr unterwegs und fühle mich sehr wohl damit. EIN Rad, mit dem kannst du einfach ALLES machen, perfekt für Enduro und auch für flachere deutsche DH Strecken wie in Thale.
Entstehung und sehenswerte Trail Action – Nicolai ION 16:
NICOLAI – ION16 – 26 & 27,5 from ridethemountain on Vimeo.
Marcel Lauxtermann, (Ingenieur, Enduro Fahrer im Conti Nicolai Team), wie kam es zum Projekt ION 16 und dann das ION 15 zu entwickeln? Du fährst in der Enduro Serie, bisher gibt es doch eher weniger bis gar keine 29er im Enduro Wettbewerb?
Die Nachfrage nach einem “mid travel” ION gab es unter unseren Kunden und der NICOLAI Belegschaft schon seit einigen Jahren. 2011 haben wir uns entschieden ein Rad mit 160 mm Federweg auf der ION Platform zu entwickeln. Nach Ideenfindung und Umsetzung, konnten wir schnell unsere Erfahrungen mit dem Prototypen sammeln. Einige Detailverbesserungen später und fertig war das serienreife ION 16. 2013 gab es mehrere “tailor made” Projekte in Zusammenarbeit mit internationalen Kunden, welche sich ein ION 16 mit 29” Laufrädern gewünscht hatten. Diese “simple” Anfrage stellte einige Herausforderungen an mich als Entwickler, aber am Ende konnten wir jedem Kunden seinen Traumrahmen realisieren. Ich habe mich schon immer sehr wohl und schnell auf 29″ Laufrädern gefühlt. Aus diesem Grund war es für mich interessant ein ION 16 mit 29″ Laufrädern zu fahren. Rennveranstaltungen bieten ein sehr gutes Umfeld um zu testen was möglich ist. Dies war dieses Jahr bei diversen Endurorennen der Fall. Geometrie des Rades, Lagerung, Kinematik und Dämpfersetup konnten wir durch diese Testfahrten finalisieren. Ich habe dieses Jahr vom Singlespeed Hardtail, über das Serien ION 16 bis hin zum ION 15 Prototyp diverse Räder eingesetzt. Jedes hatte seinen eigenen Charme.
Schneidi, beim Downhill in Thale bist du auf einem 650B ION 20 unterwegs gewesen. Warum ist das Bike so schnell im Downhill?
Um etwas Erfahrungen mit den neuen Laufradgrößen zu sammeln habe ich mir für den iXS Cup in Thale das neue ION 20 (auf 27,5” Laufrädern unterwegs) ausgeliehen und mich sofort wohlgefühlt.
Was mir vor allem auffiel, war die Laufruhe bei schnellen ruppigen Passagen und eine super Kurventraktion. Das ION 20 ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Auch die Schläge in den mega Bremswellen kurz vorm Ziel waren nur halb so heftig, wie ich es gewohnt war.
Wenn ich anfänglich das Bike durch die größeren Laufräder in den Kurven etwas mehr bewegen mußte, hatte ich mich sehr schnell daran gewöhnt und konnte nach kurzer Zeit genauso viel oder eben mehr Spaß haben, als zuvor. Wer gern schnell unterwegs sein möchte ist mit dem Ion 20 super beraten.”
Artikel: PM Nicolai
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