Thomas Stemplinger gehörte während des Freeride-Aufschwungs um 2003 zu den besten Fahrern Deutschlands und erfreute die Szene mit tollen Videos und Bildern. Der ehemalige Alutech-Fahrer wurde als Grandmaster Tom von den Fuking Riders bekannt, doch entschied sich gegen eine Profikarriere. Heute betreibt er das Portal Bayeride.de und geht als Downhill Racer gut ab. Erfahrt im mtb-zeit-Interview alles über den Niederbayer-Local mit Freeride-Leidenschaft!
Thomas und seine Crew in “The Big Bike Theory”:
Bayeride 2013 – The Big Bike Theory from Bayeride on Vimeo.
Stell dich bitte mal kurz den Lesern vor, die dich und deine Story
noch nicht kennen.
Hallo, ich bin Thomas (Tom) Stemplinger, 27 Jahre und bin seit über 12 Jahren in der Gravity Szene dabei. Meine Heimat ist der Bayerische Wald, was natürlich perfekt zu unserem Hobby passt. Derzeit wohne und arbeite ich in Regensburg. Früher sind meine Freunde und ich, mehr oder weniger, durch unsere kleinen Videos bekannt geworden. Die Gruppe wie sie früher war besteht zwar nicht mehr so ganz, aber wir machen immer noch weiter wie damals.
Wie bist du zu deinen Anfangszeiten in die MTB-Szene hinein gerutscht?
Generell bin ich schon als kleiner Junge mit meinem BMX oder andren Rädern am liebsten irgendwo herum gesprungen. Erst viele Jahre später habe ich, durch Schulkollegen im Gymnasium, gelernt, dass man mit einem speziellen MTB wirklich verrückte Sachen anstellen kann! Kranked 2 auf einer VHS war damals die Droge #1 für uns. Dabei wurde es sowieso Zeit für ein neues Rad und ich überredete meine Eltern mir einen ‘Freerider’ zu kaufen. Top motiviert habe ich in unserem Garten auch gleich mit Schaufeln begonnen und durfte das erste mal den (damals noch BMW Bikepark) Geißkopf in Bischofsmais besuchen. Seit dem bin ich infiziert.
Was war dein erstes Bike und wie verlief dessen Lebensdauer?
Es war ein glitzer goldenes Trek VRX 400 LT… 100mm abgestützter Eingelenker mit viel Flex am Hinterbau.
Auf dem Foto war es schon etwas personalisiert mit einer Marzocchi Z1 MCR 130 mm 😉
Nach 1,5 Jahren war es dann leider auch schon wieder vorbei mit dem Trek. Es hat diese Gehüpfe nicht ausgehalten… Riss am Hinterbau. Nach dem es zu Grabe getragen wurde, kam ein Kona Stinky Dee Lux in Rastafarben ins Haus, das hat durchgehalten!
Was hat dich zu der Zeit an dem Sport so fasziniert? Sind das heute andere Dinge?
Damals war mein Hauptziel so lange wie möglich der Schwerkraft zu trotzen. Hauptsache Fliegen, Drops Dirts und sonstige Sprünge waren mein täglich Brot. Sprünge selbst bauen und sie dann das erste mal zu überfliegen, reizte mich auch besonders, da hier der Nervenkitzel am größten war. Dafür wurde dann auch alles was in der näheren Umgebung war missbraucht wie z.B. die etwas aus der Mode gekommenen Treppen-Gaps. Tricks musste ich auch immer wieder neue lernen. Bis Superseater, 360 und Backflip bin ich damals gekommen. Was mir auch heute noch als Standard im Slopestyle-Bussines erscheint. Aber auch der technische Aspekt der Räder hat mich fasziniert, wodurch ich schon immer gerne selbst am Bike schraube. Bis heute hat sich daran nicht so viel verändert. Nur habe ich von dem Getrickse etwas Abstand genommen. Da beschränke ich mich auf die einfachen Dinge die ich überall kann. No-Hand, Table Top Onefoot mache ich oft und gerne überall wo es geht. Dennoch bin ich seit 2009 mehr bergab orientiert. Seit 2010 fahre ich auch so die ein oder anderen Rennen mit.
Du bist durch die Videos der FuKing Riders in der MTB-Gemeinde über das Internet bekannt geworden. Wie kam es zu den Webclips und was bewegte dich dazu sie zu produzieren?
Bis auf die blutigen Anfänge kann man fast alle Filmchen hier sehen www.vimeo.com/channels/bayeride. Das war wie so oft reiner Zufall. 2000 haben sich meine Eltern eine noch sündhaft teure Digitalkamera gekauft. Mit der war es auch möglich 320×240 Pixel Videoclips zu drehen, womit die 64 MB Speicherkarte leider auch fix voll wurde. Mit dem mitgelieferten Schnittprogramm habe ich so die Clips geschnitten und kleine Filme erstellt. Mir hat es damals schon gefallen, einen Tag Biken in 2-3 Minuten mit guter Musik zusammen zu packen um es sich nach Lust und Laune ansehen zu können. Hauptsächlich habe ich das aber für mich und meine Freunde gemacht, da Videos im Internet noch nicht wirklich verbreitet waren (56k Modem usw). Erst 2001 habe ich mich entschlossen eine Website zu erstellen, wodurch auch dieser seltsame Name mit meinem Freund Max in der 8. Klasse entstand. Er war aber so eingängig bei den Leuten, dass wir damit schnell an Bekanntheit gewonnen haben. Dazu muss ich sagen, dass es nicht mit dem englischen Ausdruck des Fortpflanzens zu tun hat. Sondern ‘FU’ war die Abkürzung für ‘Fearless Union’. Zusammen gesetzt würde es dann dementsprechend heißen ‘Fearless Union of King Riders’. Da wir nur 2 Achtklässler waren sollte man hier den tieferen Sinn nicht suchen.
Mit dem Werk nahm Tom an einem Videocontest teil:
Fuking Riders Sick Line Edit 2002 von Chief_Brodi – mehr Mountainbike-Videos
Mit deinen Tricks über Drops und Stairgaps warst du damals quasi auf einem Level mit vielen Freeride-Profis. War es damals für dich ein Ziel als MTB-Profi Karriere zu machen oder welche Ziele hattest du dabei?
Als ich Jugendlicher war zwischen 16-18 hatte ich wohl meine erfolgreichste Zeit, in der ich auch gerne Profi geworden wäre. Jedoch habe ich mich nach dem Abitur dazu entschlossen nicht die Profikarriere anzustreben. Die Möglichkeit dazu hätte ich zwar gehabt, aber mir war der Ausblick in dieser Branche einfach nicht sicher genug. 10-15 Jahre hätte ich sicher massig Spaß haben können, aber was kommt danach? Was macht man mit 60 in der Szene? Es war mir alles etwas zu unsicher. Mir war es wichtiger, dass ich ein Studium abschließe und einen guten Job ergattere, was mir auch gelungen ist. Bis zum Master of Science of Mechanical Engineering habe ich gelernt. Auf einen Dr.-Titel hatte ich keine Lust mehr, man ist nur ein mal jung! Da ich vor habe, mir mal eine Familie und ein Haus zuzulegen, ist das für mich die bessere Option gewesen. Damit fühle ich mich etwas freier als wenn ich mein Hobby und mein Leben an Sponsoren knüpfen muss.
Welche Pros haben dich zu dieser Zeit am meisten inspiriert?
BENDER!!!! Nein, ernsthaft war ich damals von Herrn Schley und Vanderham begeistert. Große Sprünge in der Natur mit viel Style überfliegen fand ich schon immer beeindruckend.
Welche MTB-Profis bewunderst du aktuell am meisten und warum gerade die?
Im Rennsport finde ich die Kontinuität die Greg Minaar an den Tag legt sehr bewundernswert. Seit ich mit dem Biken angefangen habe sehe ich ihn in Videos wie er rennen fährt. Jetzt, über 10 Jahre später gewinnt er (immer noch) viele Rennen in der Königsdisziplin. Man hört auch kaum etwas davon, dass er oft verletzt wäre oder oft stürzt.
Welche Einflüsse aus der MTB-Szene haben dich denn am meisten geprägt?
Früher ganz klar die New World Disorder Reihe. Derek Westerlund hat damit etwas meinen Musikgeschmack geprägt. Aktuell werde ich weniger geprägt. Denke die Phase ist vorbei. Ich habe zu vielen Themen mir meine eigene Meinung gebildet. Magazine lese ich kaum mehr. Wenn ich was lese ist es nur die Freeride. Dimitri hat in Deutschland noch die besten Artikel in seinem Blatt.
Heute bist du als Racer unterwegs – erzähl uns doch mal mehr über deinen Fahrstil.
Ich kann doch jetzt nicht alles der Konkurrenz verraten, das wäre ja schön blöd, hehe. Naja zumindest fallen mir technische Passagen, schlammige Strecken und große Sprünge eher leicht. Aber ein Kurvenspezialist bin ich auf jeden Fall nicht! Da habe ich wohl noch am meisten Potential. Auch wenn es zum Sprinten wird habe ich als Flat-Padel Fahrer eher das Nachsehen, was mir aber nichts aus macht. Ein Hinweis darauf, wie mein Hirn beim Rennlauf arbeitet können vielleicht meine Zitate geben, die mir meine Freunde immer wieder vorhalten: “ich blende beim Fahren Steine und Wurzeln aus, das Rad muss da einfach drüber” oder “schau dir die Strecke nie von Unten an, da kommst du nur auf dumme Ideen”. Dazu passend fahre ich mehr Luftdruck als die üblichen 1,8 Bar. Meist vorne 2 und hinten bis zu 2,5 je nach dem wie steinig die Strecke ist, schlimmer Fall ist der Geißkopf (Hometrail VR&HR 2 Bar) . Hier braucht man nicht viel Grip um Kurven zu fahren, sondern eher einen gut rollenden Reifen z.B. Hat auch einen Vorteil bei schnellen Anliegern, mir zieht es den Reifen beim Durchpushen nicht so schnell von der Felge. Mein Fahrwerk ist mittel hart abgestimmt. Gabel mit wenig Zugstufe, und wenig Dämpfung, dafür am Ende schön progressiv. Am Heck wird je nach Strecke die Zugstufe eingestellt, da dreh ich oft rum am roten Rädchen. Lowspeed Druckstufe ist mittel, Highspeed ist fast keine drin.
Du betreibst das MTB-Portal bayeride.de – wie kam es zu diesem Projekt und welches Konzept verfolgst du damit?
Ein wirkliches Konzept gab es bei mir eigentlich nie. Wollte damit zumindest nie Geld verdienen oder die Weltherrschaft an mich reissen. Ich hatte einfach Spaß daran mit anderen Leuten meine Erfahrungen im Bikesport zu teilen oder Artikel zu schreiben. Zuerst hieß das Projekt noch FK-Riders.de. Darauf baut alles weitere auf. Zu den Videos kamen auch noch eine kleine Community hinzu. In meinem Heimatort sind damals um 2006 sehr viele Leute in die Szene eingestiegen was mich dazu bewegt hat eine eigene lokale Community zu erstellen. Durch ein eigenes Forum wurden viele neue Freundschaften, Trails und kleine Treffen generiert. Es half vor allem auch zugezogenen Bikern, schnell in der lokalen Szene Kontakte zu knüpfen. Nach dem Projekt “FuKing-Riders” aus der Schulzeit, wollte ich auch meine Seite etwas erwachsener werden lassen. Daraus entstand letztlich Bayeri.de.
Welche Webseiten und Magazine im MTB Bereich favorisierst du beim Surfen in der Webwelt für Biker?
Meistens bin ich auf MTB-News und Pinkbike.com unterwegs. Wobei auf Pinkbike mittlerweile nur Videos veröffentlicht werden. Gute Artikel die mich interessieren gibt es immer weniger auf der Seite. Vital-MTB schau ich mir auch öfters an, sowie Sicklines.com. Die haben manchmal auch gute Artikel.
Wie war das in deiner Anfangszeit – gab es viele Mitstreiter auf dem Bike in deinem Ort?
Ganz klares Nein. Nach und nach hat sich Basti begeistern lassen, mit dem ich früher viele Filme gemacht habe. Manche kennen ihn vielleicht noch, er hat zu damaliger Zeit kranke Aktionen auf dem Hardtail durchgeführt. In eine Unterführung ist er mal hineingesprungen, über ein Doppelset 12er Treppen. Das werde ich nicht vergessen, hehe! Ansonsten wuchs die Zahl der Mitstreiter sehr langsam, was wohl hauptsächlich an den teuren Bikes und dem schmalen Schülergeldbeutel lag, denke ich.
Körperliches Training ist vor allem nach Verletzungen besonders wichtig. Was an Training musst du absolvieren?
Da gebe ich dir Recht. Man hat auch viel mehr Spaß beim Biken wenn man gut in Form ist. Ich trainiere vor allem in der Off-Season 2-3 mal die Woche im Fitness-Studio. Ich habe mir einenTrainingsplan zusammengestellt, der sich so weit es geht auf Übungen bezieht, die nicht in Maschinen absolviert werden müssen. Wichtigste Übung ist für mich das Bankdrücken, was ich jedem empfehlen kann. Da man im DH oft über den Lenker geht, kann man sich mit genügend Schmalz in der Brust oft, retten oder man kann sogar dagegen halten um nicht auf dem Lenker ein zu knicken. Das trainiert man nämlich nie beim Biken. Ansonsten ist alles dabei von Bizeps über Latissimus bis zum Quadrizeps. Meist 10-12 Wiederholungen mit 3-4 Sätzen. Wenn die Saison in den Startlöchern steht erhöhe ich dann nicht mehr das Gewicht sondern die Wiederholungen. Die Ausdauer trainiere ich nur auf dem Rad. In der Muckibude ewig lange auf dem Spinning Rad zu sitzen macht mir keinen Spaß….
Wie bekommst du Job und Hobby unter einen Hut?
Das klappt in Regensburg sehr gut. Hier habe ich die Möglichkeit, je nach Wetterlage, mit dem Stadtrad die 7 km in die Arbeit zu treten. Als Entwicklungsingenieur in der Automobilindustrie habe ich flexible Arbeitszeiten, womit ich auch mal früher gehen kann usw. . Fahre meist 1-2 mal die Woche eine Feierabendrunde mit dem Enduro in den umliegenden Wäldern oder gehe Dirten in der Stadt. Das DH-Bike packe ich somit nur am Wochenende aus, was ich aber etwas schade finde.
Du interessierst dich auch für die Technik – was ist momentan dein Lieblingstrend?
Aktuell bin ich froh, dass fast alle Rahmenhersteller eine flachere Geometrie anbieten als früher. Kurzer Hinterbau, tiefes Tretlager und flacher Lenkwinkel sind für mich mittlerweile Pflicht. Als ich noch bei Alutech war, hatte ich mir die Wildsau (2005) genau so abgestimmt.
Welche aktuellen Technik-Hypes haben am ehesten Potential sich durchzusetzen – vielleicht 650b-Bikes?
Für die Zukunft hoffe ich aber, dass wir alle bald Getriebe fahren werden. Die Kettenschaltung ist langsam wirklich in die Jahre gekommen. Nur müssen wir wohl so lange warten bis die zwei mächtigen Schaltungsfirmen selbst ein System heraus bringen. Hier wird zwar von kleinen Firmen schon viel Pionierarbeit geleistet, jedoch reicht das noch nicht aus. Diese verschiedenen Felgengrößen sind für mich total überflüssig, genauso wie 10 Fach Schaltung. Für mich sind das nur strategische Neuerungen um dem Markt wieder neues finanzielles Potential zu verleihen.
Wenn du nur ein Bike als Allrounder für einen langen Bike-Urlaub mitnehmen könntest – was wäre das für ein Modell?
Auf jeden Fall mein Rotwild E1. MIt zwei Kettenblättern kann ich jeden Anstieg meistern, und Berg ab habe ich mit 175mm Federweg im Heck ausreichend Reserven wenn es ruppig wird. Man kann damit einfach alles machen. Bikepark besuchen, Tricksen, Touren fahren und und und.
Wo liegen deine Stärken beim Biken und was zählst du zu deinen Schwächen?
Schwächen sind ganz klar noch die Kurven und meine Ausdauer. Da hätte ich noch Potential denke ich. Stärken sind schwierig, ich denke alles was mir Spaß mach kann man als eine Stärke auslegen. Seit ca 3 Jahren bin ich wohl auch in einem Fahrer-Level angekommen, wo ich mich wohl fühle und kaum Stürze oder schlimmeres passiert. Dennoch bin ich, für mich ausreichend, flott unterwegs. Weiß nicht ob das ne Stärke ist, aber das wollte ich mal gesagt haben, hehe.
Tom in 2013 beim Winter-Riding:
Bayeride 2013 – Winter Hometrail from Tom S. on Vimeo.
Was hast du für deine Terminplanungen für 2013 in Sachen Mountainbiken so vorgesehen – trifft man dich auf größeren Events?
Mein Kalender ist mit der IXS Rennserie voll. Vielleicht bin ich auch in Winterberg und auf der Eurobike zu sehen. Diese Massenveranstaltungen mag ich jetzt nicht so sehr….
Was steht so alles auf deiner “Bike-Erlebnisse, die ich in meinem Leben abhaken möchte”-Liste?
Biken am Nordpol. Haha. Nein der Klassiker steht ganz Oben. Whistler. Klarer Fall. Steht für 2014 in meinem Plan. Hoffe es klappt wirklich. Bisher habe ich es mir noch nie fest vorgenommen, aber das muss ich unbedingt mal gesehen haben. Mehr habe ich nicht auf der Liste, ich nehme einfach mit was kommt.
Fährst du auch andere Rad-Disziplinen z.B. für das Training Rennrad oder auch mal Tricksen auf dem Dirtbike?
Rennrad fahre ich nicht. Hab ich ausprobiert, aber dieses Abspulen möglichst vieler KM auf der Straße ist wirklich nicht meins. Dann lieber weniger KM auf dem Enduro, dafür schöne Landschaften genießen. Aus dem Auto sehe ich genügend Straße. Dirten geh ich auch noch gerne in der Stadt, auch ein Pumptrack ist dabei was immer eine riesen Gaudi ist.
Verletzungen bleiben auch im Hobby-Bereich ein Thema. Was hast du dir da bisher so zugezogen?
Seit 2009 bin ich gottseidank unfallfrei unterwegs, aber generell ist das kein schönes Thema – doch so viel wie Matti Lehikonen hatte ich noch nicht! Mal sehen was mir so einfällt:
– Fersenbeinfraktur
– Beide großen Zehen gebrochen
– Ringfinger gebrochen
– Gebrochene Rippen
– Viele Bänder in den Füßen zerstört
– Weber Frakturen im Knöchel
– Schlüsselbein zerbröselt, wurde mit 8 Schrauben geflickt
– Innenband im Knie gerissen
– Daumen bei beiden Händen abwechselnd des öfteren Ausgekugelt oder so
– Kiefer angeknackst (Daher immer Fullface-Helm)
– Etliche Schürfwunden, Prellungen, Blutergüsse
– Verstauchte Arme/Hände
– Schleudertrauma
– Gehirnerschütterungen
. . .
In 12 Jahren geht das eigentlich. Wobei ich erst ab 17-18 mit den richtigen Verletzungen begonnen habe.
Wo liegen deine Lieblings-Reviere für’s Biken?
In der Nähe, ganz klar die Hometrails in meiner kleinen Heimatstadt, welche nicht weiter bekannt sind. Zum anderen finde ich Portes du Soleil für europäische Verhältnisse sehr gut, da es riesig ist und jeder was finden kann.
Fährst du deine Heimrunde meistens alleine oder mit Kollegen?
So weit es geht natürlich mit Gleichgesinnten. Aber wenn es nicht anders geht fahre ich auch selbst, Hauptsache ich bin aufm Rad und dann durch die Gegend tingeln.
Welches Erlebnis bei einem Bike-Trip wirst du nie vergessen?
Da gibt es einige! Letztens haben wir uns auf dem Weg von Châtel nach Champery dank mir so verfahren, dass wir fast 50 m Klippen runtergefahren wären als “Abkürzung”… Oder September als ich alleine vom Lago di Ledro nach Riva geheizt (geht ewig nur Bergab) bin und es zu Beginn auf ein mal richtig geschüttet hat, kam ich an dutzend Biker-Gruppen vorbei die sich einen Unterstand gesucht haben und mich lautstark angefeuert haben als ich an Ihnen vorbei brauste, mit viel Dreck und einem breiten Grinsen im Gesicht.
Was war das eindrucksvollste Bike-Erlebnis das du je mitgemacht hast?
Langzeit: Trip nach Portes du Soleil
Kurzzeit: Auf einem ca. 20 m Double einen Nohand zu machen.
Welche Sportarten neben dem Biken praktizierst du noch so?
Keine so wirklich. Im Studium habe ich noch etwas Freerunning und Parcour gemacht, dafür fehlt mir jetzt die Zeit, aber so ein paar Saltos machen ich beim baden gehen im Sommer noch gerne.
Was hast du dir ansonsten bike-mäßig für 2013 vorgenommen?
Es wird mein erstes Jahr in der Lizenzklasse, da erhoffe ich mir jetzt keine Podiumsplätze, aber Top 20 Platzierungen würden mich schon stolz machen. Den Titel des Bayerischen Meister habe ich in der Hobbyklasse dieses Jahr knapp verfehlt, das wäre auch noch ein Ziel für 2013. Sturzfrei bleiben wäre natürlich auch nicht schlecht. Der Sommerurlaub wird wieder nach Portes du Soleil verlegt und Maribor wollte ich auch wieder mal besuchen, war schon lange nicht mehr dort!
Was war für dich die wichtigste technische Entwicklung im MTB-Sport?
Federgabeln und Hinterbaufederung, sowie die “tief und flach” Geometrie!
Was ist die wichtigste Lektion die das Leben dich gelehrt hat?
Lieber durch Taten beeindrucken, anstatt nur eine große Klappe zu haben.
Welchen besten Tipp hast du mal an jemand anderen gegeben?
“Das geht schon, du musst nur davor mehr treten!”
Was war der wichtigste Ratschlag eines Freundes, den du je bekommen hast?
“Nach ganz fest, kommt ab”
Was führt dich in Versuchung?
Schnelle Autos!
Was macht dich glücklich?
Was mich in Versuchung führt…
Dein größter Erfolg?
Erstes DH Rennen mit Treppchen beendet.
Deine größte Angst?
Ganz klar, eine große Verletzungspause.
Welche drei Eigenschaften sagt man dir nach?
Das ist ja wie bei nem Bewerbungsgespräch in der Wirtschaft 😉
1. Brauche immer Action, also bin schnell gelangweilt.
2. Begeisterungsfähig
3. Ausgeglichen
(Meine Freundin: “…und gemein!”) hehe…
Wie möchtest du gerne in Erinnerung gehalten werden?
Als großer Künstler der Neuzeit. Nee, keine Ahnung, was man will und was man bekommt sind meist unterschiedliche Sachen. Ich bin mit allem zufrieden.
Letzte Worte?
Ich möchte mich noch bei meinen Team und den Sponsoren (www.wuerdinger.de | www.sport-denk.de | www.mrc-trading.de & www.wuerth.de) bedanken und freue mich auf eine erfolgreiche Saison 2013!
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