Auch wenn wir uns primär MTB-Themen vorknüpfen, ist in dieser Foto-Story vom Canyon-Ergon Profi Tibor Simai ein großer Anteil BMX-lastig. Grund dafür ist sein für Erfolgs-Racer typische Werdegang vom BMX-Champ zum MTB-Profi. Verfolgt Tibors Karriere in diesem Artikel, in dem er uns seine private Fotosammlung inklusive lesenswerter Geschichten dazu präsentiert!
Hinweis: Die Fotos vergrößern sich bei Linksklick auf die Bildfläche
Ein paar Fragen zu seinen Zukunftsplänen und der Vergangenheit beantwortete Tibor so:
“Nach dem auf und ab 2011 ging es in der aktuellen Saison für mich um die Gesundheit… Ich saß viel auf dem Rennrad und 29er um meim Knie viel Umdreheung zu geben, da funkt auch und somit konnte ich wieder schnell auf nem Pumptrack shredden – was für ein Spaß. Beim Bike Festival in Riva bin ich mein letztes 4X Race gefahren – natürlich mit gemischten Gefühlen, aber geil war es, 5. Platz, oder 1. im B-Finale, eigentlich egal, gegen so eine Truppe! Top und schön war die Zeit zum rückblicken. Dieses Jahr ging es noch auf ein paar Shootings meiner Sponsoren und das ein oder andere Enduro Rennen werde ich doch mal mitnehmen nächste Saison. Ansonsten bleib ich wie ich bin, vielleicht fitter, hehe. Wir sehen uns auf den Festival bei meinen Touren oder bei dem ein oder anderen Camp!
Name: Tibor Michael von Simai, haha, des is ja fast schon peinlich.
Geboren in: Am 23.02.1972 in München, Schwabing – quasi a Münchner Olympia Kindl!
Aufgewachsen in: Fürstenried/München
Bike-Profi seit: Seit 1995 BMX-Profi, nebenbei bin ich ein paar Dual Slalom und 6X bzw. 4X Rennen mit dem MTB gefahren. 2005 hatte ich mein letztes BMX-Race bestritten, um mich dann 2007 komplett dem MTB zu widmen.
Was waren deine größten Race-Erfolge während deiner Rennkarriere?
BMX Deutscher Meister 1997 und 2000
BMX Bundelsiga Gewinner 1995 und 1997
Europameisterschaft 1989 5. Platz
MTB Dual Slalom DM Endlauf 1. Platz, für die Gesamtwertung hat es mit einem Rennen nicht gereicht, BMX war mir hier noch zu wichtig.
Mehrmaliger Eurobike-Gewinner
Mehrmaliger Bike Festival-Gewinner – die Rennen haben mir und machen mir immer noch am meisten Spaß, da fährst du gegen Weltcupfahrer und trittst ihnen kräftig in den Hintern – oder sie in meinen, haha.
Snowscoot Europameister
Snowscoot Vizeweltmeister
Was war dein schönster Bike-Trip bisher?
Das war Ende 2009 mit Patricia Roth, Andreas Wittmann und Markus Greber! Wir waren auf dem Weg in die Schweiz, um einen Revier Guide für das BIKE Magazin in Zermatt zu machen. Anfangs waren wir nicht wirklich begeistert, wer kennt das Matterhorn nicht, also was sollten wir da.
Haha, der örtliche Bikeguide schreibt vor, dass ich mit dem Rad rauf und der Gondel runterfahre, wie bitte?! Die Spinnen die Schweizer, haha… Nichtsdestotrotz sind wir die Gornegrat Bahn morgens um 6.30 Uhr auf 3100 m hoch, um bei Minus 15 Grad tolle Bilder einzufangen. Da wir nicht wussten was auf uns zu kam, wurden wir mit Abstand den besten Trails, die ich je gefahren bin, belohnt. Über Schneewege, Geröllfelder, staubige Singletrails, flowige Passagen, und Eiswasserfällen ging es runter ins Tal – erster Gedanke: Und gleich noch mal hoch!
Dein Lieblingsbike?
Canyon Torque! Eigentlich auch mein Cynayon Rennrad, des Ding schiebt an!
Deine Lieblings-Reviere?
Geisskopf, Saalbach, Leogang, Zermatt, A-town Trails, Andi’s BA Trails und der frühere Bombenkrater. Wer auf eine richtig gute BMX-Bahn möchte, schaut euch Weiterstadt und Vechta an.
Job, wenn MTB-Karriere nicht geklappt hätte?
Hm, gelernt hatte ich Groß und Außenhandelskaufmann, da war aber nach der Ausbildung gleich Schluss. Ich hatte mich von da an ganz dem Sport gewidmet und nebenbei als Trainer in der Sportschule FFB Puch angefangen. BMX/MTB und das Betreuen von Leuten im Sport waren mein Leben. Nach 15 Jahren in der Sportschule der Trainer A-Lizenz und der Ausbildung zum Medsport Pädagogen (haha, was für ein Titel!) wollte ich es wissen und habe 2007 alles auf die Karte Vollzeit-Profi gesetzt. Sonst würde ich wahrscheinlich heute Leute mit Verletzungen oder Problemen behandeln und trainieren. Ganz kann ich es natürlich nicht lassen und deshalb leite ich heute die Red Bull/Oakley Athletengruppe: Ein Training für Extremsportler um die Koordiantion zu verbessern und zu festigen. Also das sind die Mädels und Jungs mit so ner “Dose aufm Kopf” oder nem “O” an der Brille, hehe. Das Training macht eine Menge Spaß, das kann ich euch sagen!
Letzte Worte?
Vielleicht sehen wir uns ja mal auf einem Festival oder Event – auf alle Fälle “gfrei i mi”. Bleibt gesund und ganz wichtig: Nicht vorsichtig fahren sondern: SICHER!
Web: Tibor auf Facebook // Webseite Tibor Simai
Weiterstadt 1987
Tibor: Auf dem Bild hatte ich zwar noch keine Ahnung was in den nächsten 20 Jahren passieren wird, aber “Rainer’s bike shop“, einer der besten BMX-Shops schlechthin, hatte mich schon ein wenig unterstützt. In Köln fuhr ich dann bei der deutschen Meisterschaft auf Platz zwei! Ehrlich gesagt konnte ich mich damals und heute nur an Start und Ziel erinnern – im Rennmodus war ich immer so aufgeregt, dass ich keinen Plan mehr hatte was passierte, haha.
Olympiapark/München 1988
Ich sage euch eins: Rosa und Hellblau war zu der Zeit die Farbe schlechthin. Hier in Action über den „mächtigen“ Triple im Olympiapark in München. Das Outfit hat heute Kultstatus. Früher schon am Style gefeilt, was blieb auch anderes übrig, der Triple war für die Geschwindigkeit viel zu kurz und man war eigentlich nur am „drücken“.
Fürstenfeldbruck 1989
1989 wollte ich es wissen und habe mich mal nach Sponsoren umgeschaut. Zum ersten Rennen der Saison war ich leider noch nicht fündig und lieh mir von Freunden ein Rad und die Klamotten. Der Shot ist vom Show-Run mit meinem BMX-Freund Markus Lang. Ein X-Up im Jahr 1989, da war ich schon ein wenig Stolz auf mich, auch wenn man über dem Double die Hosen voll hatte…
Fürstenfeldbruck 1989 mit Guido Meier
Bayerische Meisterschaft in Fürstenfeldbruck, hier über den großen Double…uuuuuuui! Guido Meier mit der Startnummer 1 und Steffen Lehmann mit der 2 waren die Schnellsten in dieser Klasse. Das musste ich ändern und trainierte wie ein Verrückter. Mit MCS USA, einer amerikanischen BMX-Marke, fuhr ich stylisch und eigentlich ganz erfolgreich durch die Saison – wenn da nicht immer diese Nervosität am Start gewesen wäre.
Grötzingen 1989
World BMX Games in Karlsruhe, einer meiner ersten internationalen BMX-Rennen. Hier im Vorlauf mit dem amtierenden Vize-Europameister mit der 102, der Typ gewann einfach alles, leider auch diesen Lauf, haha… Aber ich arbeitete daran mich zu verbessern. BMX-Race ist einfach tough!
Weiterstadt 1989
Dieses Bild finde ich immer noch so cool! Abgesehen von meiner Mähne, haha! Dies war einer von drei Läufen zur deutschen Meisterschaft auf meiner Lieblingsbahn in Weiterstadt. Die Atmosphäre, der rote Belag und die Jumps auf der Strecke waren einfach genial. Auch heute noch ist Weiterstadt eine geile Strecke.
Fürstenfeldbruck 1990
Yo, die erste Deutsche Meisterschaft in Fürstenfeldbruck. Das waren ungefähr 40 Minuten von meiner Haustür. Also here we go: In der Woche vor dem Rennen rief mich mein BMX-Freund Guido Hannich an und bot mir einen GT/Reebok-Deal an. Das Ganze wurde supported von Sport Import. Hm, da dachte ich mir doch, klar, klingt super, MCS USA war leider 1990 ohne Großhändler nicht mehr interessiert in diesem Bereich etwas zu machen und somit wechselte ich zu einem deutschen Team. Ich weiß es noch wie gestern, ich baute mein neues BMX zusammen und dachte mir ich spinne, die Geometrie war nicht schlechter als von meinem vorherigen Bike, dennoch kam ich damit überhaupt nicht klar. In den ersten Runden am Donnerstag auf der Strecke in Fürstenfeldbruck kachelte ich so rum, dass ich fast weinen musste. Man, war das peinlich! Okay, also zurück nach München, Auto abgestellt und den ganzen Freitag, während des offiziellen Trainings für die DM in Fürstenfeldbruck, mit dem BMX durch die Münchner Innenstadt geflitzt, auf meine Heimstrecke in den Olympiapark und fahren, fahren, fahren. Oder besser „spielen“. Am Samstag ging es wieder mit gestärkter Brust nach `Bruck um mit der „Superclass“ zu trainieren. Das waren unsere damaligen Helden im Sport. Die Creme de la Creme quasi. Trainiere mit den besten und du wirst besser – na gut, auf geht’s und gib es ihnen. Ich fühlte mich so wohl auf dem Bike, dass es die ein oder andere Verwirrung im Superclass-Feld gab, hehe. Ich war gerüstet für den Finaltag am Sonntag. Neuer Modus, hieß es 1990, drei Final-Läufe an einem Tag. Nach dem Sieg des ersten und des letzten Laufes, fuhr mich aber ein Kollege im zweiten Run runter und diesen beendete ich nur als Achter. Somit mal wieder Vize-Deutscher Meister. Don’t get me wrong, ich wollte gewinnen und trainierte jeden Tag, um einmal die Nummer 1 zu ergattern. 1991 stellte ich einen Antrag in der Superclass zu fahren, ich war zwar zu jung, aber der BDR erlaubte es. Was soll ich sagen, gleiches Ergebnis wie in Fürstenfeldbruck, drei Final-Läufe davon 2 x 1. Und einmal Achter. Wieder die 2 auf der Startnummer, ohmmmmmmm….
München 1995
Ich hing den BMX-Sport an den Nagel und verliebte mich in den Kraftsport. Klar, im Winter habe ich stets viel im Fitness-Studio gemacht, da konnte es ja im Sommer auch nicht so schlecht sein. Außerdem waren vieler meiner Freunde und Kollegen entweder sehr träge geworden oder hatten andere Dinge zu tun. Auch der Abriss der Münchner BMX-Bahn war ein Grund sich neue sportliche Ziele zu suchen. Über Bodybuilding, Kraftdreikampf und einer Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann kribbelte es mir so unter den Nägeln, dass ich 1994 wieder einen Versuch wagte. Die Bayerische Meisterschaft im BMX war angesagt! Also nichts wie hin und im Training gleich mal das Kreuzband im rechten Knie gerissen. Super, dachte ich, das lass ich nicht so stehen. Es folgten OP’s, Reha und Wintertrainingseinheiten. Mein Freund Tarek, der mich im BMX immer auf dem Laufenden hielt, wenn ich „Fremd“ gegangen bin, rief mich eines Tages an und meinte: „Hey, hast du Lust mit mir im Sunn Chipie Team zu fahren?“. Ich dachte ich höre nicht richtig. Ja klar, bin sofort dabei. So entstand auch dieses Bild, das wir für Sponsoren geschossen hatten.
Naila 1995 mit Tarek Rasouli
Dieses Bild entstand in Naila auf der ersten Geraden kurz nach dem Start. Tarek und ich sind am übertreten des ersten Speedjumps. Das haben echt wenig Fahrer gemacht und es brachte uns einen immensen Vorteil! Check out the skidmarks…
Sunn Team 1995
Unser Team holte am Ende der 95’er Saison den zweiten Platz in der Gesamtwertung, wobei ich die Elite-Klasse für mich entscheiden konnte! Deswegen der Lacher? Nein nein, das Bild wurde vorher gemacht.
Von links nach rechts: Tarek Rasouli, Juan Carlos Becker, Tibor Simai, Markus Lang, Sandy Weck.
Kornwestheim 1995
Das war eines der wichtigsten Rennen für mich. Endlauf Bundesliga, nach fünf Rennen konnten noch drei Fahrer die komplette Wertung für sich entscheiden. Ich gewann überglücklich das Rennen und somit auch die Fahrer-Gesamtwertung! Frank Brix, ein guter Freund und langjähriger BMX-Kollege hatte für das Fernsehen eine Helmkamera bekommen, um den Lauf nochmals zu filmen – haha, sieht er nicht aus wie ein Teletubbie?!
Kornwestheim 1995 mit Frank Brix
Mann war der sauer, haha! Frank Brix verlor zwar die Einzelwertung jedoch holten sie mit dem GT-Homeboy Team Platz Eins in der Gesamtwertung. Trotzdem, was ich erst gar nicht realisierte – und Frank war ja schon Cruiser-Weltmeister geworden – war, dass die Presse und Medien anfingen Interesse an unserem Sport zu zeigen und genau hier ging Frank leer aus. Bei mir klingelte es wirklich am Telefon: “Hey hier ist das DSF, wir wollen einen Bericht über dich machen und in unsere Sportschau einladen…” Haha, Kinderradfahren und damit ins Fernsehen? Und das in Deutschland? Was war da los?! Ich genoss es, verhandelte mit Sponsoren und bereitete mich im folgenden Winter in den USA auf die kommende Saison vor.
Columbus/Ohio 1995 mit Robert McPherson
Wow, hier in den USA war und ist BMX einer der Sportarten schlechthin. Dieser Shot ist von den Christmas Classics in Columbus Ohio, da wurde einfach mal für ein Wochenende eine BMX-Strecke in eine Halle gezimmert und am Sonntag nach dem letzten Finallauf auch wieder mit dem Bagger abgerissen – die sind verrückt die Amis… Es war ein absolut einzigartiges Erlebnis, hier mit Robert McPherson, der gerade die ABA Nummer Eins geholt hatte und ich ihn bis zur vierten Geraden hinter mir lassen konnte – leider war er aber im Ziel vor mir.
Herzogenaurach 1996
In der Saison 1996 war irgendwie der Wurm drin, wieder mal nur Vize-Deutscher Meister, nach einem verpatzten Start und einer Aufholjagd von Platz 8 reichte es zwar für Platz 2 aber nicht für mein persönliches Ziel. International hatte ich dafür bessere Karten, bei der Mentos Trophy kam ich auf Platz zwei und ließ echt namhafte Fahrer hinter mir – mann was war ich stolz und auch sofort im deutschen BMX-Kader. Haha, der deutsche BMX Kader, die Geschichte ist einfach nur traurig, leider hatten und haben die immer noch keinen Plan wie man Leute unterstützt, motiviert und vor allem trainiert. Aber dazu kommt noch eine lustige Geschichte zu einem der folgenden Bilder.
Szilard Szurdok & Tibor Simai 1996
The Hungarian Connection. Szilard und ich sind beide ungarischer Abstammung und beide fuhren wir in der europäischen Race-Szene gut mit.Thanks for the good times and your friendship!!!
Fürstenfeldbruck 1996
Im Dress des deutschen Kaders entstand dieses Bild auf der Bahn in Fürstenfeldbruck. Es war November und der Boden war gefroren, also perfekt um mich für meinen Trip nach Australien vorzubereiten.
Fürstenfeldbruck 1997
Was für ein Start ins neue Jahr, ab nach Australien, um die World Cups zu bestreiten und gleich am ersten Tag die Schulter abgerissen. Autsch! Diagnose Tossy 3, also, ab nach Hause. Nach vier Tagen im Flugzeug, 10 Röntgenaufnahmen strahlte ich so viel, das ich nachts ohne Licht auskam. Also, OP, Reha, Komplikationen, Schulter auf und zu, naja, alles eben sehr schwierig und so ging es dann auch ohne Sponsor aufs erste Rennen. Sunn hatte Probleme seine Sportler zu halten und hatte sich finanziell verzettelt. Sunn Germany gab den Vertrieb zurück und somit stand ich da. Mein Freund Sascha Meyenborg gab mir einen seiner Schwinn Rahmen und ich kümmerte mich um meine Vermarktung. Die Saison begann schlecht, nur hintere Plätze eingefahren und das trotz hartem Trainings. Woran lag es? Die Verletzung? Oder war vielleicht der Puls zu hoch? Haha, genau daran lag es. Die Zeit der Pulsmesser kam und „Vollgaser“ wie ich bekamen eine Bremse. Schön, wenn man sich die ganze Woche den Hintern abtrainiert um dann am entscheidenden Racetag platt zu sein – das musste sich ändern!
Weiterstadt 1997
Diesmal zwei Wochen vor einer deutschen Meisterschaft unterschrieb ich bei Spezialized Europe. Wie geil, Specialized produzierte BMX Räder – „yes“ dachte ich mir und war sehr happy über diesen Deal. 18. Mai 1997, Finale Deutsche Meisterschaft auf meiner Lieblingsbahn in Weiterstadt. Ich zog einen guten Startplatz und konnte mich gleich nach vorne bringen und das Ziel als erster überfahren. Mann, ich hatte es geschafft – endlich Deutscher Meister und mein Traum ging in Erfüllung. What a day and what a party.
Deutsche Meisterschaft Weiterstadt 1997
Meine Kollegen versuchten mich bei der Siegerehrung hochzuheben, was sie leider nicht schafften, haha. Ich war so happy da oben zu stehen, dass wir gleich auch schon wieder den ersten Föhn vom Weiterstädter Bürgermeister bekommen hatten. Die Nationalhymne war noch nicht fertig und wir stiegen vom Podest, ups, woher sollten wir das wissen? Es wurde noch nie bei einer DM eine Hymne gespielt, wir standen da oben, das Klatschen der Zuschauer war vorbei und naja, was soll ich sagen – es war uns peinlich, da auch die Zuschauer nicht mehr weiter wussten. Haha, was für eine Erinnerung, nie wieder ist mir das jemals wieder passiert, gelernt ist gelernt.
Fürstenfeldbruck 1997 (Bild mit Spezialized)
Ein Bild, das ich sehr mag und bei dem ich fast die Kamera des Fotografen Chris Blecher touchierte. Hoch motiviert von dem Titel der DM lief es auch super in der gesamten Saison.
Königsbrunn 1997
Bundesliga in Königsbrunn, das liegt nahe an Augsburg und zählte für mich damals zu den Bahnen, die in meinem engeren Umkreis lagen. Ich hatte den Titel weg: „der kennt doch jedes Staubkorn mit Vornamen auf der Strecke“. So ging es auch in das Race, alle Läufe bis hin zum Finale konnte ich gewinnen und wurde am Ende der Saison nochmals nach 1995 BMX-Bundesliga-Gesamtsieger. What a year – nach so einem Beginn!
Tibor Simai, TJ Lavin & Travis Chipres 1998
Dieses Bild entstand bei der BMX Europameisterschaft in Schwedt/Deutschland. Mein US-Teamkollege TJ Lavin (X-Games Legende) und sein Team-Mechaniker und ehemaliger BMX Pro Travis Chipres blödelten mit mir das ganze Wochenende rum. Warum? TJ fuhr den Dirtjump-Contest und gewann – und ich war wieder mal verletzt. Im Fuß war eine Schraube drin und die Saison 1998 war mit mehr als der Hälfte vorbei – damn! Dieses Auf und Ab konnte echt nerven.
Fürstenfeldbruck 1998 mit Tarek Rasouli
The two T’s in da house! Beim Training auf der BMX-Bahn fingen wir mal an einen „stay low over the doubles“-Contest zu machen, hehe. Ich war schwerer, Erdanziehung eben…
Weiterstadt 1998
Ein lange Verletzungspause und Dual-Slalom-Events am gleichen Wochenende ließen wenig BMX-Rennen in der Saison zu. Ein Bild, das mir viel bedeutet: Die Startnummer 1 zu haben und in meiner neuen weißen Specialized-Kleidung und einem CustomPaintjob-Helm über den roten Belag in Weiterstadt zu fliegen… I just loved it!
Bremen 2000
Mein Ausstieg aus dem Kader und dem BMX-Sport der folgenden Jahre motivierten mich im Millenium-Jahr nochmal zuzuschlagen. Meine Ziele lagen im MTB-Sport und somit ging ich gelassener denn je an die Sache ran. Ich unterschrieb bei Tomac und hatte super Sponsoren mit denen ich teilweise heute noch zusammen arbeite. „Man sieht sich immer zweimal im Leben“ und wenn noch eine Freundschaft daraus wird, ist das einfach Klasse, oder? Also, die Bayerische Meisterschaft in Herzogenaurach war Pflicht und gleichzeitig Qualifikation für die DM in Bremen. Mit Platz Eins aus Bayern fuhren wir nach Bremen, um dort die DM auf einer der längsten Bahnen Deutschlands zu bestreiten. Ich glaube irgendwas über 450 m und das in einem schweren roten Sand, der nach dem Regen schön tief war. Das Training verlief gut und ich wechselte zum ersten mal in meiner Laufbahn die Übersetzung. Ich dachte mir den Dampf hast du für den Start und hinten raus kanns nur helfen – drauf mit dem dicken Blatt und ab gings. Mit der Lockerheit zu pokern und ohne Nervosität fuhr ich in den Vorläufen auf die Plätze Eins, Zwei und Sechs…haha. Viele kamen zu mir und hatten fragende Gesichter: „Was ist los mit dir???“ Ich: „Mann, echt kein Plan! Vielleicht doch zu viel trainiert oder, ach, ich weiß es auch nicht“
Das Semifinale stand auf dem Programm, hier musste man mindestens Vierter werden, um ins Finale zu kommen. Bäääm, Platz Eins und weil es gleich so schön war im Finale auch noch mal! Ganz ehrlich, ich erzähle euch das, weil ich es endlich ma geschafft hatte „locker“ zu bleiben und in einem 40-Sekunden-Run mitzudenken… Jetzt kam der Oberhammer: Ich war ja nicht mehr im Kader und hatte alle anderen Kader-Athleten hinter mir gelassen, die Aufsteiger bzw. den Talenten eine Packung gegeben, die von allen so in den Himmel gelobt wurden – war ihr Kadertraining doch nicht so gut? Wer weiß, ich hab noch am selben Tag eine Anfrage für den Job als BMX-Nationaltrainer in den Ohren gehabt! Mann, ein paar Jahr früher und ich hätte wirklich das mit Leidenschaft gemacht, aber bei soviel Vereinsmeierei mache ich doch lieber mein eigenes Ding und biete es denen an, die von meiner Arbeit auch überzeugt sind.
Team DJK Kolbermoor Bremen 2000
Und hier standen die, mit denen ich zusammengearbeitet hatte. Der DJK Kolbermoor, ein bayerischer BMX-Verein holte 2000 in Bremen von zirka 15 möglichen Titeln acht nach Rosenheim. Danke euch für die geile Zeit. Ihr wart professionell und engagiert, um an einem Strang zu ziehen. Danke euch auch für euren Support, was meine Karriere betraf.
Kolbermoor 2000
Abschließend möchte ich mich für eure Aufmerksamkeit und Zeit bedanken und verabschiede mich mit einem Bild von unseren Coaching-Einheiten auf der Bahn in Kolbermoor. Es war eine klasse Zeit, die ich nicht missen möchte. Ich wechselte ganz in das MTB-Lager, konzentrierte mich auf 4X und fuhr in den folgenden fünf Jahren noch ungefähr fünf BMX-Rennen, von denen ich auch tolle Erinnerungen habe.”
Text: Marc Brodesser & Tibor Simai – der Artikel erschien bereits auf mtb-news.de
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