Bekannt wurde das “Trek Gravity Girl” durch beachtsame Rennerfolge im 4X und durch viel Präsenz in den Bike-Medien. Ihre sexy Fotos im Foto-Kalender “Cyclepassion” haben sicherlich auch zu ihrer Popularität beigetragen, doch aufs gut Aussehen sollte man die schnelle Allrounderin auf dem Bike nicht reduzieren! 2012 wird sie im Racing mehr in Richtung Downhill und Enduro gehen, da 4X aus dem World Cup gestrichen wurde.
Wer ist Steffi Marth?
Eine 26 jährige Architektur Studentin, die jede freie Minute neben dem Studium auf Fahrrädern sitzt und um die Welt reist.
Wie bist du zur Mountainbikerin geworden?
Ich fahre seit meinem 12. Lebensjahr BMX Rennen und 2007 gab bestritt ich dann mal ein 4X Rennen auf meinem 24″ BMX Bike und gewann. Seitdem konnte mich in Deutschland noch nicht wirklich jemand schlagen. Da war der Reiz schnell groß auch international vorn dabei zu sein, was im BMX vorher weniger gut geklappt hatte.
Was war dein erstes Mountainbike?
Ein Mountainbike hatte ich schon sehr früh, bin damit aber nur zur Schule gefahren, es war ein blau-weißes GT. Mein erstes 4X Hardtail war ein Author. Danach kam aber auch schon ein TREK und seither bin ich nur noch auf TREK Mountainbikes unterwegs.
Welches war dein erstes MTB-Rennen und wie ist es gelaufen?
Ich bin in Reinsdorf auf der Raudies Höhe mit meinem 24″ BMX Cruiser gefahren. Die Strecke war auch eher eine BMX Bahn für Kiddies, also war es nicht schwer mit einem BMX Bike zu gewinnen. Als Preis gab es dann ein Brot und nen Blumentopf – da hab ich entschieden, dass im Mountainbike Sport mehr zu holen ist als im BMX 🙂
Wo und was fährst du am meisten wenn du daheim bist?
Daheim fahre ich fast aussschließlich BMX auf unserer tollen Strecke in Plessa. Mein Dad und weitere Vereinsmitglieder kümmern sich um die BMX Bahn wie um ihren eigenen Garten, deswegen ist die immer top in Schuss und wird auch regelmäßig verändert, sodass man immer super drauf trainieren kann. Ich genieße es oft sehr dort allein ein paar Runden zu drehen, denn das habe ich fast meine ganze Jugend lang gemacht. Inzwischen kommen aber immer mehr Kiddies und auch Mountainbiker zu uns und im Sommer ist eigentlich jeden Sonntag was los. Wenn ich dann mal kein Race oder Event habe bin ich so gern dort.
Ansonsten fahre ich zu Hause auch super gern mal Rennrad. Mit meinem TREK Madone durch die flache Niederlausitzer Heidelandschaft zu rollen ist Entspannung pur. Dann checke ich immer aus, wie sich die Heimat so verändert hat und wo eine Windmühle mehr steht – super Ausgleich zum aufregenden Mountainbike Sport.
Mit wem trainierst du meistens für deine Rennsaison?
Das ist sehr unterschiedlich und auch gerade ein wenig im Wandel. Eigentlich habe ich die letzten Jahr in Cottbus am Olympiastützpunkt trainiert. Erst in einer Bahn Sprint Trainingsgruppe und dann bei den BMX´ern. Vor 2 Jahren bin ich dann im Winter nach Marseille gegangen, weil mir im Winter zu Hause trainieren einfach zu kalt und öde war. Ich habe zwar noch den ein oder anderen Tipp aus Cottbus bekommen aber grundsätzlich alleine trainiert. Die BMX Bahnen in Südfrankreich sind halt einfach super zur Vorbereitung auf die 4X Saison. Es hat in der Saison danach ja auch super geklappt also habe ich mir letzten Winter nochmal einen besseren Plan zusammengesetzt und verbrachte einen Teil des Winters auf La Palma, als Praktikantin bei Atlantic Cycling. So konnte ich im Warmen sein, jeden Tag die geilsten Trails fahren und auch noch was für meine Bike Guide Ausbildung tun. Rein physisch ist das Training vielleicht nicht so speziell für 4X aber ich denke technisch kann man sich nicht besser vorbereiten. Diesen Winter bin ich noch länger auf La Palma, also eigentlich von November bis März. Da die Zukunft des 4X ja auch nicht so sicher ist, habe ich mich entschieden mal etwas anders zu trainieren und vielleicht sogar ein bisschen mehr in Richtung Dh und Enduro. Ich fahre hier inzwischen viel bergauf und mache weniger in Sachen Schnellkraft. Ende der Vorbereitungszeit werde ich aber auch das wieder ein wenig mit einbauen, um immernoch fit für 4X zu sein, wenns beim DH oder Enduro nicht so gut klappt.
Hast du noch andere Sportarten als Hobby?
Bevor ich BMX angefangen habe, war ich in einem Handball Team. Wenn ich nochmal die Möglichkeit hätte würde ich damit wieder anfangen, bei dem Sport kann man sich auch voll auspowern und so Team – Geschichten fehlen mir als Einzelsportler jetzt schon ein wenig. Ansonsten fahr ich halt Snowboard oder Ski wenns die Zeit mal zulässt und probiere viel aus, wie klettern und Fitness Kurse etc.. Im Endeffekt fehlt aber die Zeit für so Sachen.
Neben deinen Fähigkeiten als Top-Racerin im 4X punktest du als Bikeprofi mit deinem Aussehen – bist du die deutsche Darcy Turenne oder strebst du eher keine Karriere als Vollzeit-Mountainbikerin an?
Ui, das ist ja eine schwere Frage. Grundsätzlich ist sowas wie die “Deutsche Darcy Turenne” echt ein Kompliment. Es ist schon so, dass ich immer versuche ein Vorbild für die Mädels und Frauen in Deutschland zu sein und mit so Aktionen wie den GirlsBikeDays oder den TREK Gravity Girls Camps möglichst die weibliche Mountainbike Front zu stärken. Ich finde es in so einer Position, wo es schon den einen oder anderen interessiert was man macht, richtig wichtig auch was für die Szene zu tun. So wie Guido Tschugg das Shape Camp macht oder Frank Schneider die Downhill Grundschule. Darcy macht auch viel Frauen Camps, also sehe ich mich da schon in der richtigen Position. Vollzeit Mountainbikerin rein aus sportlichen Gründen finde ich aber eher etwas langweilig. Mountainbiken ist für mich auf alle Fälle mehr als nur ein Sport, es ist ein Lebensgefühlt, was ich gern teilen möchte.
4X-Racing wurde in den letzten Jahren ein hartes Brot und die Strecken werden immer heftiger – hattest du häufig Angst vor den World Cups oder wie gehst du mit den Risiken um?
Die Strecken werden immer krasser, das ist wahr. Es beschweren sich einfach alle, dass 4X Strecken zu sehr BMX lastig sind und das ist auch richtig so. Als ich anfing hatte ich richtig viel Angst vor den Strecken. Das erste mal in Houffalize die Zielgerade vollgas runterfahren oder die 4X Strecke in Andorra haben mir richtig zu schaffen gemacht. Inzwischen machen mir so technische Sachen aber richtig viel Spaß. Das kommt sicher daher, dass ich jetzt mehr Freeride und Downhill fahre als wie vorher nur BMX. Dieses Jahr in Windham und Mont St. Anne hatte ich riesigen Spaß an den Steinfeldern und Sprüngen. Man müsste aber wohl definitiv auf ein Fully umsteigen, wenn die Strecken jetzt alle so werden. Dann ist 4X aber auch wieder mehr MTB als BMX, was eine sehr gute Sache ist wie ich finde.
Steffi trainiert und hat Spaß im sonnigen Süden:
Untitled from Riding Trails on Vimeo.
Im 4X gibt es einige enorm starke Fahrerinnen, die auch im BMX-Sport aktiv sind. Fährst du auch auf den kleinen Rädern?
Dazu habe ich ja jetzt schon viel gesagt. Mich ehrt es an dieser Stelle sogar richtig, mehr als Mountainbikerin als als BMX´erin dargestellt zu werden, da das bisher immer andersherum war. BMX und 4X haben sehr viel gemeinsam. Ich finde aber, dass ein guter BMX´er noch lange kein guter 4X´er ist, was viele denken. Mountainbike ist meiner Meinung nach viel schwerer, wenn es um die Technik geht. Rein physisch ist BMX ein wenig krasser, aber eigentlich genauso explosiv und das Training unterscheidet sich nur geringfügig. 4X ist die perfekte Mischung aus BMX und Downhill. Deswegen sind auch so Leute wie Fischi so gut, die schon BMX und Downhill Rennen gefahren sind.
Du hast den Ruf als “Party-Marthy” weg. Wieviel ernsthaft trainierende Profi-Sportlerin steckt in der besten deutschen 4X-Racerin der letzten Jahre?
Keine Ahnung, wo der Spitzname herkommt 🙂 Wie ich vorher schon meinte ist Mountainbiken für mich mehr ein Lebensgefühl als ein total ernsthafter Leistungssport. Klar, als WeltCup 4X´erin nehme ich das Training und die Wettkämpfe super ernst und trainiere recht hart und diszipliniert. Bei mir kommt der Spaß am Biken aber dermaßen zum Ausdruck, wenn ich nach Rennen oder bei Events mit meinen Bike Freunden zusammen bin, dass so eine Party Marthy – Nacht schonmal ausarten kann. Im Prinzip wird aber auch hier Alles heißer gekocht, als es gegessen wird… eigentlich bin ich total friedlich und feier in Maßen…meistens. Im letzten Jahr bin ich aber etwas ruhiger geworden, was auch an den vielen Reisen und Wettkämpfen liegen kann. Ich arbeite einfach hart daran weiter zu kommen im Mountainbiken und sehe viele Dinge oft eher zu eng als zu locker. Aber den Party Marthy Ruf will ich mir aufrecht erhalten, wird schon wieder werden, zu alt kann ich ja eigentlich noch nicht sein.
Neben den Rennen bist du vermehrt als Trek Gravity Girl auf Bike-Camps und Reisen unterwegs. Ist das nicht viel cooler als sich im Worldcup enormen Risiken auszusetzen und dabei noch weniger Coverage in den Magazinen zu bekommen?
Das ist wieder ein sehr interessantes Thema. Klar sieht man sich gern in Magazinen, wenn man merkt, dass sich die Leute für die Dinge interessieren, die man macht oder sagt. Immerhin habe ich jahrelang ziemlich hart dafür gearbeitet gute Erfolge zu bringen und positive Impulse an die Bike Branche abzugeben. Dazu gehören eben nicht nur gut Fahrrad fahren, sondern viel Interesse für das Material, Neuerungen am Bike und im Sport. Mir macht es verdammt viel Spaß als Gravity Girls mit anderen Mädels zu biken und das Ganze auf dem Weg zu pushen und vor allem ohne jeglichen Leistungsdruck die Sache zu machen. Andererseits bin ich außerordentlich ehrgeizig, was mir selbst manchmal ganz schön auf die Nerven geht. Ich brauche einfach den Wettkampf mit anderen und die Bestätigung meiner Arbeit durch gute Ergebnisse. Deswegen nehme ich auch gern mal etwas weniger Coverage aber mehr Leistungsdruck in kauf. Ich möchte auf keinen Fall zu einem Festival – Maskottchen werden, sondern immer ein ernstzunehmender Sportler bleiben. Wenn sich das Alles die Waage hält ist das super.
Für den Cyclepassion-Kalender hast du dich sexy fotografieren lassen, was besonders die FREERIDE-Leser erfreut hat. Eine einmalige Sache oder kannst du dir das vorstellen, noch mal zu machen?
Der Cyclepassion Kalender wird wohl immer zu mir gehören. Ich war mir damals nicht sicher, ob das so richtig ist sich sexy fofografieren zu lassen aber habe dem Daniel Geiger dann einfach vertraut. Er kennt sich nunmal sehr gut in der Bike Szene aus und hat da richtig gute Arbeit geleistet. Ich habe ihm ziemlich viel zu verdanken. Trotzdem finde ich den Grat auf dem ich mich da befinde ziemlich schmal. Solang ich Erfolge im Sport habe finde ich das absolut legitim auch mal solche Sachen zu machen. Trotz allem glaube ich, dass die Cyclepassion Geschichte eine einmalige Sache für mich war. Sexy Fotos gibt es erstmal nicht mehr.
Du fährst mit anderen Mädels im Trek Gravity Girls Team – erzähl uns doch mal etwas über deine Kolleginnen -entstehen da Freundschaften oder sieht man sich zu selten?
Man sieht sich eindeutig zu selten, die Freundschaft zwischen uns Mädels ist jedoch trotzdem enorm. Wir kennen uns nun seit über 2 Jahren und haben einiges zusammen erlebt. Die Camps und Festivals, sowie die Mallorca und Kanaren Story haben uns richtig eng zusammen geschweißt. Wir haben eben alle eine eher ungewöhnlich krasse Liebe für´s Biken entwickelt, dass wir dadurch richtig viel gemeinsam haben.
Wie sind eigentlich die Parties bei den Worldcups – wild und legendär oder eher lahm wegen der Trainingsdisziplin?
Ehrlich gesagt waren die Parties zu denen ich bisher war eher lahm. Natürlich nicht alle, es gab schon den ein oder anderen Lichtblick, wie z.B, Mont St. Anne, dort wird richtig was auf die Beine gestellt. Meist ist das Problem, dass der Veranstalter Parties immer am Freitag oder Samstag macht. So konnten Downhiller und 4X er nie gemeinsam feiern.
Welche Reise war bisher deine beste und was war das lustigste Erlebnis dabei?
Meine beste Reise war auf alle Fälle die 4 Wochen durch Canada und USA letzten Sommer und die Canada Reise diesen Sommer. Ich war letztes Jahr mit Angie Hohenwarter unterwegs, zunächst in Whistler beim Crankworx, dann in Vancouver, New York, Windham World Cup und WM Mont St. Anne. Es war eine riesen Tour und wir musste so viel organisieren. Wir haben so unglaublich viel erlebt. Ich war zum ersten mal in Whistler und total gestoked von diesem riesen Bikepark. Als ich dann beim Giantslalom noch aufm Podium kam und diesen riesen Scheck und Medaille in der Hand hielt war die Reise schon nur noch genial. New York zu entdecken zwischen den Events war auch der Hammer. Die Canada Reise diesem Sommer machte ich mit Daniel Schaefer, Wolfgang Watzke und Tobias Woggon. Wir waren auch in Whistler und danach noch in Kamloops, Silverstar und Vancouver. Wir produzierten ein Video und viele Fotos… es war sehr stressig aber total cool.
Willst du mach dem Worldcup-Aus für die 4X-Disziplin ähnlich wie Johannes Fischbach in Zukunft im Downhill Racing angreifen oder doch eher Freeride-, Video-, Reise- und Lifestyle-mäßig als Profi unterwegs sein?
Ich möchte gern ähnlich wie Fischi in der DH Szene ein bisschen was bewegen. Aber ich bin zur Zeit nicht in der Lage einzuschätzen , wie weit ich da kommen würde. Deswegen trainiere ich erstmal fleißig und dann mal schaun. Nur so Festival Maskottchen werde ich ganz sicher nicht werden! Enduro und 4X sind ja auch immernoch Optionen. Das Training läuft ganz gut also wird sich zeigen worin ich am besten bin und was am meisten Spaß macht.
Dich reizen also auch Downhill-Rennen oder andere Disziplinen wie DH-Marathons und Enduro-Rennen?
Mich reizen neue Herausforderungen auf alle Fälle. Ich bin ja schon einige Enduro Rennen wie den Trailfox, Trek Bike Attack und Roc d´Azur Enduro gefahren. Auch beim German DH Cup in Thale habe ich dieses Jahr mal vorbei geschaut und bin sogar auf dem Treppchen gelandet. Ich bin mega angefixt von dem Ganzen und freue mich auf die neuen Herausforderungen 2012.
Was machst du hauptberuflich neben deiner Bike-Karriere?
Ich bin gerade im Architektur Masterstudium. Es fehlen nur noch zwei Semester, deswegen lasse ich mir jetzt ein wenig Zeit mit dem Studium um noch möglichst viel Biken zu können. Im nächsten Winter mache ich meine Abschluss Arbeit, die auch etwas mit Biken zu tun hat, darauf freue ich mich sehr.
Wo siehst du dich in 10 Jahren? Auf dem Land mit Kindern und Eigenheim oder eher auf Weltreise mit dem Bike?
10 Jahre ist schon noch ziemlich lange hin. Ich sehe mich schon noch ziemlich lange mit dem Bike um die Welt ziehen aber irgendwann ist Eigenheim und Kinder auch an der Reihe. Ich denke in 10 Jahren könnte es fast schon das Eigenheim sein oder vielleicht noch die große letzte Weltreise, die ich sicher ein paar Jahre hintereinander wiederholen werde 🙂
Wie hast du dir den Winter vertrieben? In einer Halle Biken oder lieber in den Schnee ziehen?
Das hatte ich weiter oben schon erklärt. Ich trainiere auf alle Fälle lieber so viel es geht auf dem Bike. Wenn da mal 1-2 Wochen Zeit für Schnee sind, mache ich das dann aber auch sehr gerne. Einen ganzen Winter ohne Bike und nur im Schnee ist jedoch ganz sicher nicht drin.
Wie sieht ein gewöhnlicher Tag im Leben der Steffi Marth aus?
Aufstehen und mit möglichst viel Morgentlicher Energie viel schaffen. Meist arbeite ich gleich nach dem Aufstehen was am Rechner, für mein Studium oder Organisatorisches, bevor es mir dann ganz bald in den Beinen zuckt und ich was trainieren muss. Wenn ich keine Möglichkeit zum biken hab gehe ich auch super gern in den Kraftraum oder Laufen. Irgendwie Bewegung muss auf alle Fälle sein. Je nachdem ob ich im Warmen oder Kalten bin gibts dann ein abendliches Chill Programm mit ´nem Gläschen Wein. Das ist der Durchschnittstag, der aber ziemlich selten auftritt.
Was würdest du gerne an dir ändern?
Ich würde mir manchmal gerne weniger Gedanken machen. Ich kann nie zur Ruhe kommen, weil ich im Gedanken immer schon bei einer neuen Sache bin. Ich denke aber auch, dass das der Grund ist, dass ich jetzt so viele tolle Sachen machen kann. Wer stehen bleibt wird eben überholt. Anstrengend ist es trotzdem, würde gern mehr beruhigende Pausen machen.
In was bist du wirklich unterdurchschnittlich gut?
Singen. Ich kann übnerhaupt nicht singen, das hört sich ultra furchtbar an. Trotzdem habe ich mit mal eine Playstation nur für die Singstar Spiele gekauft. Meine Nachbarn im Sport-Internat fanden das nicht so lustig.
Was sind deine sportlichen Ziele für 2012?
Das ist diesmal gar nicht so einfach zu beantworten wie in den Jahren zuvor. Es klingt vielleicht etwas abgedroschen aber im 4X habe ich eigentlich nicht unbedingt große Ziele und das Gefühl für mich Alles erreicht zu haben. Na klar hätte ich gern nochmal weiter oben auf dem WorldCup Podium gestanden und die Chancen hätten 2012 sicher nicht schlecht gestanden aber das wird ja leider nicht passieren können. Deswegen stecke ich mir nun neue Ziele im DH/ Enduro , die aber relativ gering sind. Ich würde gern ein paar Rennen mit fahren und wenn da national ein paar Top 3 Platzierungen dabei sind bin ich schon zufrieden. Beim Trailfox stand ich auch schon fast auf dem Treppchen, vielleicht klappt das noch dort oder bei anderen Enduro Rennen. Ansonsten ist mein großer geheimer Traum schon seit 3 Jahren ein mal beim DH WorldCup mitzufahren und das Finale der Top 20 zu erreichen, aber das halte ich für ein ziemlich hoch gestecktes Ziel, mal sehen was das neue Jahr bringt.
Welches deiner Bikes bewegst du am häufigsten?
Am meisten kommt doch mein TREK Ticket zum Einsatz. Mit dem Hardtail kann ich auf die BMX Strecke, aber auch auf Dirtjumps und auf die 4X Piste natürlich. Für den optimalen Spaß auf La Palma gibt es zur Zeit nichts besseres als das neue Trek Slash 9 . Damit kann man total gut Höhenmeter machen und dann aber auch richtig die Singletrails runterfetzen, eine Riesengaudi. Es ist noch mal eine deutliche Verbesserung zum Remedy vom letzten Jahr und für mich das perfekte Bike, denn es ist die gute Mischung zwischen Remedy und Scratch. Ich kommt gut die Berge rauf und mit maximalem Fahrspaß und Sicherheit nach unten.
Waren Dirtjump-Tricks für dich jemals ein Thema?
Nicht unbedingt aber in diesem Jahr hatte ich mir unbedingt vorgenommen mal ein geile Foto von mir in einem Sprung machen zu lassen, wo ich so ein bisschen style. Das war aber total schwierig, weil diese ganzen Whip, bzw. Tabletop Geschichten echt viel einfacher aussehen, als sie sind. Mit dem schweizer Fotografen Hansueli Spitznagel habe ich letztes Jahr in Whistler aber doch ein ganz gutes Sprung Bild hinbekommen mit so einem leichten Whip, ich nenne es mal einen “Mädchen-Trick” 🙂
Welches MTB-Event besuchst du am liebsten?
Ich war eigentlich immer sehr gern in Winterberg, weil ich dort 4X und Downhill fahren konnte. International bin ich auf alle Fälle am liebsten in Fort William. Die Leute dort sind der Wahnsinn, alle total Mountainbike – begeistert und euphorisch. Außerdem sind die 4X und Downhill Strecke so geil. Nur die Midges nerven, fiese Stechmücken, die so klein sind, dass man sie nichtmal sehen kann. Allgemein mag ich Festivals sehr, weil Alles so locker läuft aber auch WorldCups weil es meist einfach wahnsinnig anzuschauen ist, wie gut die Pro´s sind.
Hattest du in der Jugend Idole oder Vorbilder im MTB-Sport?
Ich fahre ja noch nicht ganz so lange Mountainbike und jetzt habe ich schon viel Respekt vor einer ganzen Reihe an Fahrern und Fahrerinnen. Aber in der Jugend ging es bei mir ja eher ums BMX und da war ich immer total fasziniert von dem Talent der französischen BMX Mädels. Die waren so überdimensional schnell. Da hatte ich sogut wie kein Chance. In Marseille habe ich dann auch mitbekommen warum, die Trainingsstrukturen in Südfrankreich sind so unglaublich gut, da werden Talente richtig gefördert. Kein Wunder, dass auch mein Vorbild im Mountainbiken aus Frankreich kommt, Anne Caroline Chausson ist ein Ausnahme Talent im Mountainbike und zudem die erste Olympiasiegerin im BMX, eine Legende.
Was war für dich die wichtigste technische Entwicklung im MTB-Sport?
Die Reverb mit innen verlegten Leitungen (gibt es am TREK Slash 9)
Dein Lieblingsprodukt aller Zeiten (aus dem Bike-Bereich)?
Carbocage
Was macht dich glücklich?
Sonnenstrahlen
Das erste was du morgens nach dem Aufstehen machst?
Überlegen wo ich bin , was gestern war und was heute anliegt
Das letzte was du Abends vor dem Schlafengehen machst?
Möglichst nicht den Wecker stellen
Was war dein bestes Sporterlebnis im Jahr 2011?
WeltCup Podium in Val di Sole
Welche drei Eigenschaften sagt man dir nach?
große Klappe, Kampfsau, Partytier
Welchen Spruch sagst du zu häufig?
Geiäl ääy!
E-Bikes sind…
nichts fürs Gelände.
Danke für das Interview und viel Spaß und Sonnenstrahlen für die Saison 2012!
Zum Abschluss nochmal Steffi in Action:
Trek Gravity Girls Steffi Marth von clemson auf MTB-News.de
Webseiten: Steffi auf Facebook / Homepage von Steffi / Trek Gravity Girls: Webseite & Facebook-Page
Interview-Fragen von Marc Brodesser @ mtb-zeit.de /// Dieses Interview erschien auf mtb-news.de
[…] getroffen. Lest hier alles über Steffis persönliche Top-Spots zum Biken! Mehr zu Steffi auch im mtb-zeit-Interview Steffi auf La Palma – Foto: Hansueli […]
[…] entziehen konnte, mit klar schnellster Zeit an die Spitze des Fahrerfelds. Das Damenfeld wurde mit Steffi Marth bereichert, die unverhofft gute Trainingsmöglichkeiten für Ihre Downhillpläne hatte. Geflutet […]